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Kommentar
von
Ali Grasböck
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Koch-Kunst
Vom Risiko, eine Sache zu Ende zu denken

Die neue ORF-Kultursendung "lebens.art" bemüht sich um g'schmackige Themen. Am Montag ging es unter anderem um die Verbindung von Kunst und Kochen.

Dazu begab man sich in das berühmte Restaurant des berühmten Kochs Ferran Adrià ("Ein mediales Wunder, dass wir dort drehen durften") und rühmte seine Kunst in den höchsten Tönen. Sehr schön.

Was man gern noch gewusst hätte: Wie schmeckt's bei ihm, und was zahlt man dort für die gebackenen Fenchelblüten? Heißt Minimalismus beim Kunstkochen, dass die Portionen klein sind? Könnte man die Wahrnehmung auch irritieren, indem man eine Burenwurst mit Nutella serviert?

Man verzeihe diese banalen Fragen. Ohne Zweifel hat gutes Kochen viel mit Kunst zu tun. Aber wenn man dieses Thema zu Ende denkt, landet man bei einer der heikelsten Fragen überhaupt: Was wird aus den Kunstwerken - ein paar Stunden nach dem Verzehr?



OÖnachrichten vom 09.05.2007
 
   



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