Salzburger Woche am 9. Februar 2006 - Bereich: Pinzgauer Nachrichten
Kunst aus Eis und Schnee

Der finnische Landart-Star Timo Jokela beschäftigt sich mit vergänglichen Materialien: nämlich Eis und Schnee. Im Nexus läuft derzeit eine Ausstellung.

saalfelden. Überdimensional große Schneeskulpturen umgeben derzeit den Eingangsbereich des Kunsthauses Nexus in Saalfelden. Gestaltet hat sie Timo Jokela, der im Inneren des Hauses auf Bildern ebenso beeindruckende Kunstwerke aus Schnee und Eis präsentiert.

Eröffnet wurde die Ausstellung "Frozen Brinks" am vergangenen Freitag. Christoph Feichtinger, Kurator der Kunsthalle Nexus, konnte viele Besucher begrüßen und ihnen den Künstler und seine Werke näher bringen.

Timo Jokela liebt die kalte Jahreszeit. Die Kälte erzeugt auch den Rohstoff, den er für seine Arbeit braucht. Bis zu minus 35 Grad Celsius dürfe es schon haben, sagte der Künstler, bei noch tieferen Temperaturen würden die Werkzeuge brechen. Hammer, Meißel, sämtliche Arten von Sägen und Schaufeln sind das Handwerkzeug Jokelas. Arbeitsgeräte, die in Finnland verwendet werden, um gefrorenes Holz zu bearbeiten. Der Landart-Künstler erschafft damit unter klirrenden Bedingungen Kunstwerke, die zum Staunen verleiten. Meist sind es geometrische Figuren, überdimensional groß, umgeben von einer atemberaubenden Landschaftskulisse.

Im Augenblick, in dem seine blockhaften Skulpturen aus glitzerndem Schnee und Eis von der Sonne geschmolzen oder von der Flut ins Meer hinausgetragen werden, vollzieht sich Ewigkeit, dokumentiert in wunderschönen, verführerischen Fotos. Diese kann man sich im Nexus ansehen. Die Ausstellung läuft noch bin zum 17. März.