Die Wechselbeziehungen zwischen
Film und Kunst sind unüberschaubar geworden. In der Secession ist
zum Thema Spannendes zu sehen.
Nicht zum ersten Mal macht jemand eine
Ausstellung zum weitläufigen Thema Film und Kunst. Im Fall der von
der Künstlerin Constanze Ruhm kuratierten Schau mit dem etwas
kryptischen Titel „Fate of Alien Modes“ hat man sich allerdings
weniger auf formalästhetische Fragen konzentriert, setzt vielmehr
bei Produktionsbedingungen und Ökonomie von Film und Filmgeschichte
an.
So untersuchen etwa Noël Burch und Thom Anderson in
ihrem Film „Red Hollywood“ das Schaffen von bis dato wenig
beachteten Regisseuren, die McCarthys Kommunistenjagd zum Opfer
fielen; Isaac Julien dokumentiert den Dreh zu einem Film, der sich
mit Repräsentation von Schwarzen auseinander setzt, und macht damit
auch auf die Ignoranz öffentlicher Stellen dem schwarzen Film
gegenüber aufmerksam.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die
multiple Autorenschaft der Filmproduktion und deren prozessualer
Charakter; besonderes Augenmerk gilt dabei dem Drehbuch: witzig die
Idee von Mark Lewis, „zwei unmögliche Filme“ zu drehen, eine von
Eisenstein projektierte Verfilmung des „Kapitals“ und das nie
geschriebene Skript von Freud über die Psychoanalyse – allerdings
zeigt er dabei nur Vor- und Nachspann, in dem alle Beteiligten
erwähnt werden.
Der theoretisch-analytische Anspruch dieser
Ausstellung äußert sich auch in der Präsentation bedeutender
Filmzeitschriften wie etwa der legendären „Filmkritik“. Spannend.