Salzburger Nachrichten am 11. März 2003 - Bereich: kultur
Olympia sticht das Museum aus

Zehn Millionen Euro vom Hollein-Museum für Olympia umgewidmet

SALZBURG (SN).

Am Montag hatte der Salzburger Gemeinderat im Zuge der Bewerbung für die Olympischen Winterspiele 2010 über den Vorschlag von Bürgermeister Heinz Schaden (SP) abzustimmen, zehn Millionen Euro freizugeben, die bisher für das Museum im Mönchsberg von Hans Hollein reserviert worden sind.

Die Abstimmung ging zu Gunsten von Olympia aus. 31 Gemeinderäte (SPÖ, ÖVP, FPÖ) waren dafür, sieben (Bürgerliste, drei "wilde" Mandatare) dagegen. Somit waren die zehn Millionen als Stammkapital für die Olympia-Durchführungsgesellschaft freigegeben. Dazu kommt noch eine Million Dollar, die das IOC sofort nach Zuschlag verlangt. Dieser könnte am 2. Juli 2003 erfolgen.

ÖVP-Klubobfrau Judith Floimair meinte: "Olympia ist kein Ausschließungsgrund für das Museum im Berg."

Noch am Sonntag hatte ÖVP-Vizebürgermeister Gollegger betont, dass die Kultur die Kernkompetenz der Stadt sei und man nicht zwei Zukunftsprojekte gegeneinander aufrechnen dürfe.

Mit der ÖVP-Variante, elf Millionen Euro für Olympia freizugeben, zugleich aber den Beschluss zu fassen, dass dieser Betrag bis 2006 wieder rückerstattet werde, konnten sich FPÖ und SPÖ nicht anfreunden. Es sei angesichts des drohenden Irak-Krieges und der anhaltenden Rezession unmöglich, bis dahin so viel Geld zu erwirtschaften.

Im Amtsbericht ist jetzt aber festgehalten: "Sollten Bund und Land ihre Anteile zum Hollein-Projekt einbringen, tut dies auch die Stadt." LH Schausberger (VP) hat bekanntlich in der Vorwoche festgelegt, dass das Land 18 Mill. Euro für das Museum beisteuern könnte und er nun energische Verhandlungen mit dem Bund zu führen gedenke.