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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
11. April 2007
18:24 MESZ
DEAF: Dutch Electronic Art Festival
verschiedene Orte in Rotterdam
bis 29. April Bis 29. 4. 
Foto: workspace-unlimited.org
Virtuell simulierter Realraum verschmilzt mit virtuellen Netzwerken: "Common Grounds" (Workspace unlimited)

Interagier oder stirb!
Das Dutch Electronic Art Festival spricht heuer die Mahnung "Interact or Die!" aus und thematisiert die Problematik sozialer und technologischer Netwerke

"Man kann nicht nicht kommunizieren", besagt ein Satz aus Paul Watzlawicks Kommunikationstheorie. Sobald zwei Personen sich gegenseitig wahrnehmen können, so der Ende März in Kalifornien gestorbene, ursprünglich aus Österreich stammende Soziologe, kommunizieren sie miteinander, denn jedes Verhalten hat kommunikativen Charakter. So betrachtet, scheint das mit der "Interaktion" nicht so schwer zu sein. Wie kommuniziert man aber mit einem kompletten System, dem immer dichter werdenden Geflecht aus Netzwerken, den Gebilden, die nicht nach dem Prinzip Ursache und Wirkung funktionieren, sondern chaotisch sind und keine vorhersehbaren, präzisen Ergebnis liefern? Und wie wird man selbst Teil davon? Netzwerke, die neue kulturelle und soziale Strukturen ausbilden und an deren Gestaltung wir als Komplizen mitwirken?

Das alle zwei Jahre in Rotterdam vom Institute for the Unstable Media - V2 organisierte internationale Dutch Electronic Art Festival, kurz DEAF, spricht heuer die Mahnung Interact or Die! aus. Der Ausstellungsteil zeigt, wie Künstler Medien und Netzwerke nutzen, hinterfragt deren Konstruktion, interne Interaktion und das Verhältnis von Macht, Kontrolle und Selbstorganisation in den sozialen und technologischen Netzwerke. (kafe/ DER STANDARD, Printausgabe, 12.4.2007)


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