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Rote Rosen ohne Stacheln

Auf die Rose gekommen ist die Innsbruckerin Daniela Span, die sich als Pop-Art-Künstlerin sieht.

IMST (hau). Das Bekenntnis zur Trivialität als schrilles Ende der Avantgarde, sprich die Pop-Art, hat inzwischen auch schon fünfzig Jahre auf dem Rücken. Ihr verschrieben hat sich Daniela Span. Wenn sie sich allerdings auf das Malen von Rosen beschränkt, so wirkt dies allerdings nicht - wie nach Eigendefinition - schamlos und frech, sondern eher dekorativ und ornamenthaft.

Das demonstrative Bekenntnis zur Massenkultur, auch ein Bejahen des Plakativen, des scheinbar nicht Kunstwürdigen kann man ihr abnehmen, für die zynische Wirklichkeitsbefragung sind ihre Arbeiten aber allzu gefällig. Denn eine ironische Auseinandersetzung mit Gesellschaftsstrukturen bedarf doch mehr der Stacheln der Rose als deren verführerischer Blüten.

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Galerie Theodor von Hörmann Imst, bis 5. Juli, Dienstag bis Freitag 17 bis 19 Uhr, Samstag 10 bis 12 Uhr.
2003-07-01 16:29:12