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Leopold Museum: Privatstiftung, nicht Bundesmuseum

30.06.2010 | 10:56 |  (DiePresse.com)

Das Leopold Museum ist eine Privatstiftung und fällt somit nicht unter das Restitutionsgesetz. Der Stiftungsvorstand besteht aus sieben Mitgliedern - vier kommen von der Bundes-Seite, drei sind Vertraute Leopolds.

Das Leopold Museum im Wiener MuseumsQuartier ist kein Bundesmuseum, sondern eine Privatstiftung. Deswegen ist auf das Museum das Restitutionsgesetz in seiner derzeit geltenden Form nicht anzuwenden. Die 5266 Kunstwerke umfassende Sammlung des am Dienstag verstorbenen Rudolf Leopold wurde im Jahr 1944 mit Unterstützung der Republik Österreich und der Österreichischen Nationalbank in eine Stiftung eingebracht.

Laut Stiftungsurkunde hat sie "den Zweck, die vom Stifter gegründete Sammlung auf Dauer zu erhalten, der Öffentlichkeit durch den Betrieb eines Museums zugänglich zu machen, zu dokumentieren und wissenschaftlich aufzuarbeiten. Dadurch soll insbesondere die in Wien zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstandene 'Moderne' in ihrer Bedeutung für die kulturelle Entwicklung Österreichs dargestellt werden. Die Stiftung verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne der Bundesabgabenordnung, es besteht keine Gewinnerzielungsabsicht."

Stiftungsurkunde sichert Zukunft des Museums

Laut dem Vorstandsvorsitzenden der Stiftung, Helmut Moser, ist "die Zukunft von Stiftung und Museum in der Stiftungsurkunde klar geregelt, wir werden das Werk Rudolf Leopolds würdig weiterführen", so Moser am Dienstag in einer Aussendung. Der Vorstand der Stiftung besteht nach dem Ableben von Rudolf Leopold nun aus sieben Mitgliedern: Die Bundes-Seite vertreten Helmut Moser (Vorstandsvorsitzender, Unterrichtsministerium), Wolfgang Nolz (Finanzministerium) sowie der Direktor des NÖ Landesmuseums, Carl Aigner, und Arbeiterkammer-Direktor Werner Muhm. Die "Leopold"-Seite stellen Ehefrau Elisabeth Leopold, Sohn Diethard Leopold (der vor wenigen Tagen für den scheidenden Martin Eder berufen worden war) sowie der Anwalt Andreas Nödl. Bereits für Mittwoch ist eine Vorstandssitzung angesetzt.

Getrennt davon ist die Nachfolge Leopolds als Direktor des Museums zu regeln. Diese wird ebenfalls vom Stiftungsvorstand bestimmt, was nach Angaben des Museums in den nächsten Wochen passieren soll. Der Vertrag des kaufmännischen Direktors Peter Weinhäupl ist bereits vor wenigen Wochen bis 2016 verlängert worden.

 


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