BerlinOnline Textarchiv der Berliner Zeitung
11.02.2004

Datum:   11.02.2004
Ressort:   Lokales
Autor:   Jens Lohwieser
Seite:   23

Zeit für Diskurs

Die 3. Berlin-Biennale beginnt. Sie will vor allem die Kommunikation stärken

Berlin glitzert, nicht nur ein bisschen wie sonst, sondern richtig hell. Zumindest was den Kulturbereich betrifft. Nach dem großartigen Medienkunstfest Transmediale und der Berlinale eröffnet am kommenden Freitag schon wieder ein internationales Festival sein Programm. Die 3. Berlin-Biennale zeigt die kommenden zwei Monate ein Spektrum von 50 ausgewählten Beiträgen zur zeitgenössischen Kunst. Ausgangspunkt der Reflexionen wird dabei die Stadt selbst sein, der Wandel von einer subkulturell und alternativ geprägten Berliner Kulturproduktion in den 80er- und 90er-Jahren hin zu den strategisch und vor allem ökonomisch motivierten Positionen, die der neuen Hauptstadtkultur geschuldet sind. Ute Meta Bauer, die künstlerische Leiterin des Festivals, hat durch ihre Arbeit als Kritikerin und Kuratorin diese Diskussion in den vergangenen 15 Jahren selbst entscheidend mitgeprägt. Für die Biennale schuf sie zusammen mit ihrem Team verschiedene Plattformen, um die unterschiedlichen Orte und künstlerischen Beiträge miteinander zu verbinden. Fünf Räume an drei verschiedenen Veranstaltungsorten sind so entstanden, die als eine Art Basisstationen Bildende Kunst, Architektur, Urbanistik, Film, performative und sonische Inszenierungen vernetzen. Mit dieser Herangehensweise an die Kunst soll vor allem ein Kommunikationsprozess in Gang gesetzt werden.

Um die nötige Reibungsfläche für diesen Diskurs muss die Biennale sich übrigens gar nicht selbst kümmern. Denn mit der MoMA-Ausstellung in der Neuen Nationalgalerie wird der Gegenentwurf einer vor allem ökonomisch geprägten Großkunstausstellung gleich frei Haus geliefert.

PROGRAMM UND ORTE // DIE AUSSTELLUNGEN Erster Ausstellungstag der 3. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst: 14. Februar.

Laufzeit: bis 18. April.

Orte: KunstWerke (KW), Martin-Gropius-Bau.

Eintrittspreise: - Kombikarte für beide Orte: 11 Euro, ermäßigt 6 Euro.

- Kombikarte und Ausstellungskatalog: 20 Euro, ermäßigt 15 Euro.

- Gruppen ab 10 Personen: pro Person 6 Euro.

- Familienkarte (2 Erwachsene mit Kindern unter 18 Jahren): 22 Euro.

- Karte für einen Ausstellungsort: 7 Euro, ermäßigt 4 Euro.

Die Kombikarte berechtigt zum Besuch der zwei Ausstellungsorte an unterschiedlichen Tagen. Gruppen- und Familienkarten sind nur als Kombikarten erhältlich. Bei Gruppen ab 20 Personen wird um Voranmeldung gebeten. Beide Ausstellungshäuser sind behindertengerecht ausgestattet.

VERANSTALTUNGEN Insideout von Sasha Waltz: Kooperation mit der Schaubühne am Lehniner Platz.

Termine: 12. , 14. sowie 16. Februar. Anfangszeiten immer 18 und 21 Uhr, außer am 12. Februar, an dem die Veranstaltung um 20 Uhr beginnt.

Ort: Schaubühne am Lehniner Platz, Kurfürstendamm 153, Charlottenburg.

Eintrittspreise: 18 Euro, ermäßigt 10 Euro.

Weitere Infos und Kartenvorbestellungen unter www. schaubuehne. de.

Konzert Rechenzentrum: Eine Veranstaltung von i-peg in Kooperation mit Maerzmusik/Berliner Festspielele.

Termin: 18. März.

Ort: Halle KW Institute for Contemporary Art.

Eintrittspreis: noch offen.

www. bethanien. de, www. rechenzentrum. org.

Sonic Arts Lounge: The dawn of dimi, ein Abend mit Erkki Kurenniemi, Mika Taanila, Pan Sonic und Carl Michael von Hausswolff.

Termin: 27. März, 22 Uhr.

Ort: Haus der Berliner Festspiele, Schaperstraße 24, Wilmersdorf.

Eintrittspreis: 10 Euro.

Maerzmusik/ Berliner Festspiele & Nationalgalerie.

Termine: 18. bis 28. März.

Ort: Hamburger Bahnhof, Invalidenstraße 50-51, Tiergarten. Öffnungszeiten: Di-Fr: 10-18 Uhr, Sa-So: 11-18 Uhr.

Eintrittspreis: noch offen.

www. maerzmusik. de.

Symposium zum Hub Migration in Kooperation mit der Heinrich Böll Stiftung.

Termin: 8. April, 14 Uhr.

Ort: Heinrich Böll Stiftung, Hackesche Höfe, Rosenthaler Straße 40/41, Mitte.

Eintrittspreis: noch offen.

www. boell. de.

Performance Jam zum Hub sonische Landschaften, Termin: 16. bis 18. April, Ort: KW Institute for Contemporary Art, Eintrittspreis: noch offen.

FÜHRUNGEN Deutsch: Turnusführungen für bis zu 15 Teilnehmer in deutscher Sprache finden an beiden Ausstellungsorten jeweils an folgenden Tagen statt: Donnerstag 18 Uhr, Samstag 15 Uhr und 18 Uhr, Sonntag 11 Uhr und 14 Uhr.

Englisch: Turnusführungen für bis zu 15 Teilnehmer in englischer Sprache finden an beiden Ausstellungsorten jeweils an folgenden Tagen statt: Sonntag 11 Uhr Martin-Gropius-Bau, Sonntag 14 Uhr Kunstwerke-Institute for Contemporary Art.

Preis: 3 Euro pro Person/60 Minuten.

Gruppenführungen werden in deutscher, englischer, holländischer, französischer, spanischer, italienischer, türkischer und kroatischer Sprache angeboten. Mit vorheriger Anmeldung werden sie bis zu einer Größe von max. 20 Teilnehmer durchgeführt. Gruppen ab 20 Teilnehmer ohne Führung werden um eine Anmeldung gebeten. Schulklassen, die sich für eine Führung anmelden, erhalten freien Eintritt.

Kontakt: Sophie Goltz, Tel. 28 44 50 53.

KATALOG UND PUBLIKATIONEN Katalog zur 3. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst. Mit Kurztexten und Farbabbildungen zu den Teilnehmern und zu den ausgestellten Beiträgen, Biografien und Werkverzeichnis. Herausgeberin: Ute Meta Bauer, ca. 208 Seiten, dt. /engl. , Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln, 15 Euro, Preis in der Ausstellung 12 Euro.

"komplex berlin / complex berlin", Katalogbuch zur 3. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst. Mit aktuellen Texten zu Berlin von Marius Babias/Ute Meta Bauer, Boris Buden, Yvonne Doderer, Sonja Eismann/Christiane Erharter, Jesko Fezer/Axel J. Wieder, Thomas Friedrich, Ulmann Hakert, Regina Möller, Mark Nash, Stefanie Schulte Strathaus, Simon Sheikh, Hito Steyerl, Herausgeberin: Ute Meta Bauer, ca. 304 Seiten, 4-farbig, dt. /engl. , Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln, Preis im Buchhandel 38 Euro, Preis in der Ausstellung 30 Euro.

KONTAKT 3. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst, Auguststraße 69, 10117 Berlin, Tel. 28 44 50 30, Fax/ Fax. 28 44 50 39.

office@berlinbiennale. de, www. berlinbiennale. de .

Auf drei Orte verteilt sich das Programm der Biennale: Im KW Institut for Contemporary Art und in der ersten Etage des Martin-Gropius-Baus werden die Arbeiten von 50 internationalen Künstlern und Künstlerinitiativen gezeigt. Im Kino Arsenal werden rund 30 Filme vorgeführt.

KW Institute for Contemporary Art: Der denkmalgeschützte Gebäudekomplex einer ehemaligen Margarinefabrik ist bereits zum dritten Mal Austellungsort und Kooperationspartner der Berlin Biennale. Seit Anfang der Neunziger gelten die KW als wichtigster Ort für zeitgenössische Kunst und deren Entwicklung.

Auguststr. 69, Mitte; Öffnungszeiten: Mi-Mo 10-20 Uhr.

www. kw-berlin. de.

Martin-Gropius-Bau: Mit einer Ausstellungsfläche von 8 000 Quadratmetern und etwa 450 000 Besuchern jährlich ist der 1981 wieder errichtete Martin-Gropius-Bau eines der bekanntesten Ausstellungshäuser Europas. Seit 2001 wird das Haus im Auftrag des Bundes von den Berliner Festspielen betrieben.

Niederkirchnerstr. 7, Kreuzberg, Mi-Mo 10-20 Uhr. www. gropiusbau. de.

Kino Arsenal: Als erstes nichtkommerzielles Kino Deutschlands 1970 von den Freunden der Deutschen Kinemathek e. V eröffnet, beschäftigt sich das Arsenal in verschiedenen Retrospektiven, thematischen Filmreihen und Vorträgen mit der Filmkultur jenseits des Mainstreams.

Filmhaus, Potsdamer, Str. 2, Mitte.

www. fdk-berlin. de.

BERLIN BIENNALE/SUSANNA HESSELBERG "The Girl Band Projekt" von Maria Bustnes, zu sehen auf der Biennale


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