Neue Kunst in alter Hofburg
Helmuth Oehler Innsbruck (SN). Innsbruck, Hofburg, Rennweg 1, Großes Tor: Vorbei an barocken Statuen von Lorenzo Mattielli gelangt der Besucher in die Neue Galerie. Diese ist seit dem Wochenende der neue Ausstellungsort für die Tiroler Künstlerschaft, dem Verein von etwa 325 professionell tätigen Künstlern in oder aus Tirol.
Die unter Kaiser Maximilian I. ausgebaute und unter Maria Theresia im Stile des Rokoko umgebaute Hofburg bietet somit neben den Prunkräumen und dem Alpenvereinsmuseum nun auch einen Ort für zeitgenössische Kunst. Die vier Räume im Parterre wurden dafür nach Plänen des Innsbrucker Architekten Andreas Lettner (le_ander) behutsam adaptiert.
Weiße Wände schweben vor den Mauern, laufen als Band durch die Galerie, dienen als Bespielungsflächen, schützen erhaltene Reste historischer Wandbemalungen, verbergen aber auch die Kabel für Medienversorgung und Netzwerk. Am Boden führt ein Lichtband durch die Räume.
Die Neue Galerie ist ein Ersatz für die Stadtturmgalerie, aus der die Tiroler Künstlerschaft Ende 2010 weichen musste. Sie ist neben dem Kunstpavillon vis-à-vis (ebenfalls am Rennweg) deren zweiter Ausstellungsort.
Die Eröffnungsausstellung (bis 14. Mai) ist der 1975 in Innsbruck geborenen Künstlerin und Filmemacherin Katharina Cibulka gewidmet. Sie zeigt unter anderem die Arbeit „I asked“, die sich mit der Übersiedlung vom Stadtturm in die Neue Galerie beschäftigt. Die Künstlerin erhob dafür Meinungen über die Tatsache, dass die Stadtturmgalerie einer öffentlichen Toilette weichen musste. Die Ergebnisse dieser Befragung sind als Sound-Collage in der Toilette zu hören sowie als Visualisierung der Antworten in einem Storyboard aus 30 Bildern zu sehen.Internet: www.kuenstlerschaft.at