Bregenz
(VN-cd) Jede Galerie in Vorarlberg hat ihre mehr
oder weniger konsequente Ausrichtung. Für das Art House heißt das,
die konventionelle Malerei und Bildhauerei im Visier zu haben und
dabei kontinuierlich das Schaffen von Künstlern der Region bzw. des
deutschsprachigen Auslands zu verfolgen. Nicht nur entsprechend
kompakte Werkserien, sondern auch Neuzugänge verdienen dabei
besondere Beachtung.
Nun ist es gelungen, den Deutschen Camill Leberer
(Jahrgang 1953, Studium in Stuttgart) nach Bregenz zu holen. Während
er in seiner Heimat neben Richter, Penk und wie die Stars alle
heißen eingeordnet wird, dürfte er hierzulande noch weniger bekannt
sein.
Sammelnder Kosmopolit
Den Galerieräumlichkeiten entsprechend, können "nur"
vorwiegend zweidimensionale Arbeiten gezeigt werden, Exponate
allerdings, an denen sich ebenfalls ablesen lässt, dass die
räumliche Dimension in den Arbeiten von Camill Leberer eine
wesentliche ist bzw., dass die Malerei von skulpturalen
Vorstellungen geprägt ist.
Für die Wandarbeiten bearbeitet Leberer Metallplatten unter
Einbeziehung jener dreidimensionalen Wirkung, die sich durch den
Lichteinfall ergibt.
Die Art der Verwendung von Lackfarben lässt auf konstruktive und
konkrete Gestaltungsprinzipien als eine Basis schließen. Die andere
bezieht sich auf organische Formen, wie ein Pflanzenbild des
Künstlers verdeutlicht.
In kleineren Wandobjekten wird das Metall durch Schleifpapier in
vielen Farben und Stärken (erstanden in verschiedenen Ländern )
ersetzt.
Farbe und Oberflächenstruktur eines Alltagswerkzeugs wird dabei
zum Material für den Maler und Objektkünstler, der sich hier darüber
hinaus als sammelnder Kosmopolit ausweist.