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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
08.05.2002
16:30 MEZ
Pop in Überformaten
"In Your Face": Große Werkschau von Alex Katz in Bonn


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Foto: Katz
The Cocktail Party, 1965

Bonn - Die Bilder des amerikanischen Malers Alex Katz mit ihren riesigen Formaten und kräftigen Farben springen den Betrachter förmlich an. Rund 50 Werke aus knapp fünf Jahrzehnten sind bis zum 18. August in der Bundeskunsthalle in Bonn zu sehen. Die Ausstellung sei die bisher umfangreichste Präsentation von Katz in Europa, sagte Jacob Wenzel, Direktor der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, am Mittwoch.

Der 1927 in New York geborene Katz gehört zur Generation der Pop-Art-Pioniere Andy Warhol, Robert Rauschenberg und Jasper Johns. Seit 50 Jahren hat der Maler seinen Stil kaum verändert, wechselnden Trends passte sich der hagere Künstler, der im Sommer 75 Jahre alt wird, nicht an. Die großen Bilder von Vertretern des Abstrakten Expressionismus wie Jackson Pollock und Barnett Newman gaben für Katz den Ausschlag, ähnliche Formate mit gegenständlichen Motiven zu füllen. Meist malte er - abweichend von der Pop-Art-Vorliebe für banale Alltagssujets - Landschaften, Menschengruppen und Porträts.

All About Ada

Seine Frau Ada gehört zu seinen liebsten Modellen. Zeitlos, schön und elegant stellt er sie immer wieder dar. "Ada with Bathing Cap" 1965 zeigt sie mit türkisfarbener Badekappe vor einem großen See. Katz malte Ada auch in einem schwarze Kleid und setzte sie verfremdend gleich sechs Mal nebeneinander ins Bild ("The Black Dress", 1960). In dem Gemälde "Blue Umbrella" von 1972 präsentiert er eine junge Frau mit blauem, vom Bildrand angeschnittenem Regenschirm. Das Werk wirkt wie ein Ausschnitt aus einer noch größeren Darstellung.

In Gruppenbildern macht der Maler Bewegung lebendig, fixiert flüchtige Augenblicke: Menschen auf Partys, am Strand oder einfach unterwegs. Sie stehen nebeneinander, umarmen sich, blicken den Betrachter an oder an ihm vorbei. Die Bilder wirken einfach, klar und schlicht. Oft nutzt Katz Fotografien als Vorlagen. Auch die Werbung mit ihren großen Formaten beeinflusst seine Bildsprache. (APA/dpa)


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