VN Do, 25.4.2002

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Wenn es Frühling wird in der Malerei

Harald Gfader mit neuen Arbeiten in der Bregenzer Galerie Art House

Bregenz (VN-ag) Es riecht wunderbar nach frischer Farbe, die Formate an den Wänden sind groß und tief und die dominierende Farbe ist Grün. Mit Bildern, die Lust auf mehr machen, scheint es auch in der Malerei des Feldkircher Künstlers Harald Gfader, aktuell in der Bregenzer Galerie Art House zu sehen, Frühling geworden.

" . . . Schemen sind . . ." nennt sich die Auswahl neuer Arbeiten von Harald Gfader und mit ihnen seine erst zweite (!) Einzelausstellung in Bregenz. Anders als die teils geschriebenen, teils gestempelten Wortbedeutungen in den Bildern, die mit dem Bild an sich wenig bis gar nichts zu tun haben, kommt im Ausstellungstitel mit "Schemen" das zeichnerische Element zu Wort.

Befindlichkeiten

Und nachdem die Materialschlachten geschlagen sind, das Material zumindest vorläufig in den Objektbereich ausgelagert wurde, scheint sich im Zusammenführen von zutiefst malerischer Grundhaltung und zeichnerischen Aspekten und im Besinnen auf die Möglichkeiten der reinen Malerei wirklich so etwas wie ein zweiter Frühling für die Gfader'sche Malerei anzubahnen - auch wenn der Materialpoet und Alchimist aus Leidenschaft doch nie ganz vom Experiment mit dem Werkstoff lassen kann. Dem übergeordneten Begriff "Befindlichkeiten" und der Identität des subjektiv empfundenen Momentes unterstellt Gfader seit jeher seine Arbeiten, da machen auch die jüngsten Bilder keine Ausnahme. "Vorgänge, Handlungen oder einfach nur Situationen, welche irgendwie in der Erinnerung hängen bleiben und stark genug sind, sich in die subjektive Gedankenwelt einzuprägen, finden in meinen Arbeiten ihren Niederschlag", so Gfader.

Schemen und Figuren

Wichtiger aber als die Farbe, die in allen Schattierungen von zartem Hellgrün bis zu grauen und erdigen Tönen vorkommt, sind die Kombinationen aus zeichnerischen Schemen und Figuren, die in den letzten Arbeiten immer deutlicher aus den Bildern treten. Körper und Figuren, Köpfe ohne Gesichter teilen sich den gewohnt tiefen Bildraum mit Schüsseln, Gefäßen und Griffstücken, deren Formen der Künstler aus Gebrauchsanweisungen, als Prototypen schematischer Darstellung, übernimmt und sie in seine eigene Bildsprache überträgt.

Auf feinem Papier, mit Lack nahezu transparent gemacht, tragen sie (wenn auch gebändigt) zum Reiz und Reichtum dieser verlockenden malerischen Oberflächen bei.

Harald Gfader: Reiz und Reichtum malerischer Oberflächen. (Foto: A. Grabher)




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