Artikel druckenDeutschland gewinnt an Einfluss in der Kunstwelt - das geht aus einer Studie des Fachmagazins "Art Review" hervor. In der achten Auflage der Liste gebe es weniger Platzierte aus den USA, dafür mehr aus Deutschland, teilte das Magazin am Donnerstag weiter mit. Damit spiegle sich auch die wachsende Bedeutung von Berlin als einer der wichtigsten Kunsthauptstädte Europas wider.
An der Spitze der Liste der 100 mächtigsten Menschen in der Branche steht der Schweizer Kurator und Vize-Direktor der Londoner Serpentine Gallery, Hans Ulrich Obrist. Auf Platz vier der Mächtigen findet sich bereits der erste Deutsche, der in Stockholm geborene Daniel Birnbaum, Rektor der Frankfurter Städelschule und diesjähriger Kurator der Biennale in Venedig.
Als einziger Österreicher landete der Salzburger Galerist Thaddaeus Ropac auf Platz 76. Der gebürtige Kärntner ist der berühmteste Galerist Österreichs, 1990 eröffnete er auch eine Galerie in Paris.
Der deutsche Kunstexperte beim Auktionshaus Sotheby's, Tobias Meyer, schaffte es auf die Nummer 27. Der Direktor des Kölner Museum Ludwig, Kasper König, kletterte als Neueinsteiger auf Rang 60. Der Leiter der Berliner Nationalgalerie, Udo Kittelmann, landete sogar auf der Nummer 54. Der Kölner Maler Gerhard Richter sackte dagegen von Platz 18 im Vorjahr auf den 57. Platz ab.
Bruce Nauman wichtigster Künstler
Der mächtigste Kunstmensch vom vergangenen Jahr, der britische Künstler Damien Hirst, fiel auf Rang 48. Er hatte 2008 als erster seine Werke über eine Auktion an den Markt gebracht und hatte sich nun etwas aus dem Rampenlicht zurückgezogen.
Auch der britische Sammler Charles Saatchie rutschte weit auf Platz 72 ab. Als bestplatzierter Künstler trumpfte dieses Jahr auf Platz 10 der US-Amerikaner Bruce Nauman auf. Thaddaeus Ropac hielt die österreichische Fahne in dem Ranking hoch - er schien nach 2005 erstmals wieder in der Liste auf.