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Kunst oder Schmiererei? Bristol stimmt über Graffiti ab

31.08.2009 | 12:18 |  (DiePresse.com)

Für viele Menschen sind es Schmierereien - doch im britischen Bristol dürfen die Bürger künftig abstimmen, ob Graffiti Kunst oder Vandalismus ist. Aus der Stadt kommt der berühmte Graffiti-Künstler Banksy.

Die Stadtverwaltung der südenglischen Stadt Bristol kündigte am Montag an, den Bürgern die Wahl zu lassen, ob Graffiti entfernt werden sollen oder nicht. Ausgangspunkt für die Entscheidung war ein Graffiti des berühmt-berüchtigten Sprühers Banksy.

In einer Abstimmung sprachen sich mehr als 90 Prozent der Befragten dafür aus, das Werk nicht zu entfernen. Jetzt soll das Verfahren auf alle Sprühereien, die nicht beleidigend oder bloßes Gekritzel (sogenanntes Tagging) sind, angewandt werden. So werde "Kunst im öffentlichen Raum" gefördert. "Die Leute wollen, dass wir den Krieg gegen Tagger weiterführen, also müssen wir zwischen Taggern und Künstlern unterscheiden", sagte Stadtrat Gary Hopkins.



Die Stadt Bristol hatte sich im Jahr 2007 blamiert, als sie ein Banksy-Werk im Wert von umgerechnet mehr als 110.000 Euro übermalen ließ. Der Künstler gilt als Ikone der Straßenkunst und hält seine Identität geheim. Eine Banksy-Ausstellung diesen Sommer in Bristol ist der absolute Publikumsmagnet.

 

Das Artikelbild basiert auf dem Bild Sa green gram.jpg aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Creative Commons-Lizenz Attribution ShareAlike 2.5. Der Urheber des Bildes ist William Avery.


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