Kunst zum Angreifen
Galerie-Eröffnung. Große Pläne auf kleinem Raum: Lubi Breitfuß und Stefan Knopp zeigen in der Gstättengasse Bilder, Holzobjekte und Möbel.
CLEMENS PANAGL SALZBURG (SN). Über der Eingangstür weist eine handgemalte Inschrift darauf hin, dass sich hier einmal die älteste Bäckerei Salzburgs befunden hat. Die denkmalgeschützte Fassade wird auch in Zukunft bleiben, wie sie ist. Im Inneren des Hauses in der Gstättengasse 3 ist jedoch ab übermorgen, Freitag, Salzburgs jüngste Galerie zuhause – und vielleicht auch Salzburgs kleinste.
„Die Größe des Raums betrachten wir als Herausforderung“, sagt Stefan Knopp, der die Galerie Lubi & Knopp gemeinsam mit der Seekirchner Malerin Lubi Breitfuß eröffnet. Der Wiener Künstler mit Wohnsitz Salzburg fertigt aus Holz immerhin Objekte und Möbelunikate, die Platz brauchen. Doch mit der Philosophie des neuen Kunstraums lasse sich das problemlos vereinen.
„Wir wollen keine Galerie sein, in der Kunst steril hinter Glas präsentiert wird“, sagt Breitfuß. „Bei uns soll man die Werke auch berühren und im Wortsinn begreifen können.“
Auch von den Bildern der gebürtigen Slowakin, die seit 1991 in Salzburg lebt, sind nur manche aufgehängt. Andere der großformatigen, farbenreich-expressiven Arbeiten lehnen in einem Stapel an der Wand – gleichsam zum Durchblättern. „Die Besucher sollen stöbern und Fragen stellen können.“
Ein raumfüllender Holztisch und verschiedene Stuhlobjekte von Knopp sorgen ebenfalls für Möglichkeiten zur Kommunikation zwischen Besuchern und den beiden Künstlern.
Unkonventionelle Zugänge suchen Breitfuß und Knopp nicht nur als frisch gebackene Galeristen in der einstigen Bäckerei. Auch zur Kunst kamen beide auf Umwegen: Knopp über Wirtschaftsstudium und Tischlerausbildung, Breitfuß über ihre Arbeit als Sonderpädagogin. Als freie Künstlerin habe sie vor allem in den Meisterklassen der Zhou Brothers an der Sommerakademie zu ihrem Ausdruck gefunden: „Sie haben gesagt: ,Vertrau dir, was du machst, ist gut.‘“ Einen Zwiespalt zwischen der Künstlerin und der Galeristin Lubi Breitfuß werde es auch künftig nicht geben: „Ich male nur, was aus mir kommt, nicht, was sich als schön verkaufen lässt.“