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29.09.2005 - Kultur&Medien / Kommentare | ||||
Meinung: Salut Graz, altes Rhizom! | ||||
VON THOMAS KRAMAR | ||||
I Heute lächelt man darüber fast wehmütig: Wer macht noch
einen Unterschied zwischen "différence" und "différance", wer gießt brav
sein Rhizom, wer verortet noch? Nun, in Retro-Zeiten findet jeder Nostalgiker sein
Revival-Clubbing. Diesfalls beim "steirischen herbst", das verspricht
zumindest ein von diesem editiertes Büchlein namens "Stadt.Szenen". Schon
im Vorwort wird da (in einem einzigen Absatz!) die Stadt als "dynamisches
hybrides Gebilde", als "differentieller Raum" und, ach!, seufz!, als
"rhizomartiges System" definiert. Da wird man also über Wurzeln purzeln zwischen
Jakominiplatz und Südtiroler Platz! Festhalten kann man sich an einem
weiteren Satz aus dem Vorwort: Das Gehen, heißt es da, "thematisiert die
Zeitlichkeit und Räumlichkeit des Städtischen als Bewegungserfahrung", es
sei "eine Aussage von unbestimmter Vielfalt", "eine Kartierung in der
Performanz". Wer braucht da noch einen Stadtplan? (La) Mur, on arrive!
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