Von Patrizia Jilg.

Vielschichtiger Schönberg

Selbstporträt

"Ich erwarte 125 Jahre alt zu werden, und dann noch den Anfang meines Erfolges zu erleben", meinte Arnold Schönberg. Das bildnerische Werk des Komponisten, Musiktheoretikers, Philosophen, Lehrers und eben Malers ist so vielschichtig, wie seine Musik.

250 seiner Bilder sind erhalten. Die Werke waren bis vor kurzem in Amerika und erst vor drei Jahren mit dem gesamten Nachlass Schönbergs in das Schönberg-Center-Wien übersiedelt. Ab diesem Zeitpunkt wanderten die Bilder als Leihgabe durch Europa. In Westösterreich ist Schönberg zum ersten Mal durch die Ausstellung in Schwaz vertreten.

Bilder als Visionen

"Garten in Mödling"

Schönberg versuchte sich in allen Genres der Malerei: in der Gestaltung von Porträts und Selbstporträts, in der Landschafts-
malerei und in der Darstellung von Seelenzuständen, Bilder, die er Visionen und Blicke nannte: Schönberg hat dann zum Pinsel gegriffen, wenn Musik nicht das ausdrücken konnte, was er sagen wollte, wie er selbst einmal einbekannte. Kandinsky meinte über die Bilder Schönbergs, sie würden ausdrücken, wie die Stimmung in einem persönlichen Moment sei.

Einfachheit als Maxime

Wie in der Musik verzichtet Schönberg auch in der Malerei auf alles Überflüssige. Er hält in schnellen Strichen und oft monochromen, dunklen Farbtönen seine Empfindungen fest. Nicht das schöne Abbild ist das Ziel, sondern die Wahrhaftigkeit der Gefühle. Er ist aber auch ein Künstler, der das Gesamtkunstwerk anstrebt, so sind in der Ausstellung auch Schönbergs Entwürfe für Bühnenbilder zu sehen. Autografen des Komponisten, sein Malkasten und Musikmanuskripte runden das Bild in der Ausstellung ab.

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