Marilyn Manson posiert vor seinem Gemälde "Elizabeth Short as Snow White, You're sure you will be comfortable?"
Wien - In seiner unbekannteren Rolle als bildender Künstler anstatt in der gewohnten Maske des "Schock-Rockers" ist Marilyn Manson am Montag in Wien empfangen worden. Rund 20 Aquarelle, darunter drei eigens für die Schau in der Kunsthallen-Dependance "project space" am Karlsplatz angefertigte Werke, werden bis 25. Juli unter dem Titel "Die Genealogie des Schmerzes" zu sehen sein. In Dialog gesetzt wurden die Arbeiten mit vier frühen Kurzfilmen von David Lynch, dessen Film "Blue Velvet" für Manson "eine große Inspiration" war.
"David Lynch ist in seinem Herzen ein Künstler, der nur zufällig ein Regisseur ist", konstatierte Manson vor versammelter Presse. Für Kunsthallen-Direktor Gerald Matt, der die Schau gemeinsam mit Catherine Hug kuratiert und in Kooperation mit der Galerie Brigitte Schenk in Köln realisiert hat, steht Manson Lynch künstlerisch auch deutlich näher als etwa Egon Schiele oder Gottfried Helnwein: "Das sind unzureichende Analogien", so Matt, auch wenn Manson deren Einflüsse gar nicht abstreiten will: "Was ich an Schiele mag, ist die seltsame Schönheit, mit der er Sexualität darstellt."
Autodidakt
Manson besuchte keine Kunstschule, zu malen begann er während der Arbeit am Album "Mechanical Animals" (1998). Trotzdem will er die beiden künstlerischen Bereiche Musik und Kunst auf keinen Fall vermischen: "Das ist für mich etwas ganz Anderes", so der Künstler, "in meinen Bildern sage ich, was ich über die Menschen denke; das ist etwas, das ich in meinen Liedern nicht tue." Außerdem halte er die beiden Bereiche auch so gut wie möglich getrennt, um die Malerei nicht nur wie ein Hobby wirken zu lassen. Die Kunst sei mittlerweile sogar wichtiger für ihn als die Musik - und sie kommt auf den ersten Blick auch um einiges weicher daher.
Ein schlichtes "MM" in Bleistift in der rechten Ecke, sanfte Pastelltöne in weichen Aquarellzügen - und das Motiv ein abgemagerter Körper auf einem Bett, das Gesicht schmerzverzerrt, der Schädel offen, darunter eine Blutlacke. "Everyday it hurts to wake up" (2002) ist nur eines der ausgestellten Werke, die den Kontrast von sanfter Malerei mit harten Themen wie Schmerz, Selbstverstümmelung und Folter aufzeigen. "Ich versuche, Dinge auf die Art und Weise zu malen, in der ich träume", erklärt Manson die weichen Züge in seinen Werken.
"Existenzielle Twilight-Zone"
Der 41-Jährige, der sich als Musiker selbst zur Kunstfigur stilisiert hat, ist auch selber in einzelnen Bildern zu erkennen: So erinnert sein wohl bekanntestes Bild, "The men who eats his fingers" (2006), an einen bleichen, stark geschminkten, beinahe furchterregenden Manson. Überhaupt sind skelettartige Körperformen ebenso oft zu sehen wie Alien-artige Wesen mit überdimensional großem Kopf. Einen besonderen Fokus legt Manson auf die Augen: ob blutunterlaufen, ungleich groß, in Form schwarzer Löcher oder als leere, helle Höhlen, sie stechen in den Werken stets hervor.
Kunsthallen-Direktor Matt war von der Qualität der Werke "positiv überrascht", wie er gestand. Für ihn bewegt sich Mansons Malerei in einer "existenziellen Twilight-Zone". Drei Werke hat der US-Star extra für die Ausstellung angefertigt, zwei davon zeigen ein Herz in der Mitte des Bildes: einmal klein, verletzlich und rosa auf einer hellen, verspielt wirkenden Fläche, das andere Mal groß, dunkelrot und blutunterlaufen. "In jedem Liebesschmerz ist auch etwas Weiches vorhanden", schildert Manson den Hintergrund der noch unbenannten Werke. "Ich will es aber nicht genau definieren, jeder soll seine eigene Bedeutung daraus ziehen." (APA)
"Marilyn Manson und David Lynch - Genealogies of Pain", 30. Juni bis 25. Juli 2010, Kunsthalle Wien, project space am Karlsplatz, Treitlstraße 2, 1040 Wien, tgl 13-24 Uhr, So/Mo 13-19 Uhr
Kurz nach seinem 85. Geburtstag starb am Dienstagnachmittag der umstrittene Sammler in einem Wiener Krankenhaus - wer seine Nachfolge als Museumsdirektor antritt, ist noch ungeklärt
Rudolf Leopold verweigerte eine offene und ehrliche Auseinandersetzung mit der Vergangenheit
Danielle Spera, ab 1. Juli Chefin des Jüdischen Museums in Wien, ortet viel Veränderungsbedarf
Die Kuratorin des Deutschen Pavillons tappt noch im Dunkeln
Ermächtigung an den Finanzminister beantragt
Max Weilers Arbeiten für den öffentlichen Raum im Innsbrucker Ferdinandeum
Bis zum Jahr 2012 soll die Tate Modern um fast zwei Drittel mehr Platz - vor allem für Kunst des 21. Jahrhunderts - haben: derzeit zeigt sie unter dem Titel "Exposed" die Kunst der Schnellschüsse
Die Einzelausstellung "Self" von Judith Fegerl zeigt den Kunstraum in seiner ursprünglichsten Form - Gespräch mit der Künstlerin am 1. Juli 2010
Ausstellung mit Werken aus der Sammlung Otto Mauer im Rahmen des Kammermusikfestivals "Rachlin presents"
Seit Montag Vormittag dient das 20er Haus als "Museum of Revolution", eine signalrote Schriftskulptur von Marko Lulic auf dem Dach des zukünftigen Büroturms
Es wurde eine internationale Bande von Museums-Dieben ausgehoben
Das 2007 errichtete Fran-Galović-Gymnasium in Kroatien wäre an sich ein toller Schulbau - Die baulichen Mängel jedoch veranschaulichen die Schattenseiten von Public Private Partnerships
Neue Arbeiten u.a. von Franz Graf, Raymond Pettibon und Elke Krystufek - Videokunst im neuen Projektraum "Garage Top"
In Salzburg hebt Erwin Wurm des Österreichers liebste Jausenzutat aufs weiße Podest: das Essiggurkerl. Ebenfalls zu sehen: aktuelle Medienkunst aus Österreich
Repräsentanzen in Shanghai und Berlin - "Poesie der Bewegung" in Kooperation mit VW in deutscher Hauptstadt - Künstlerischer Chef Stocker: "Interessante Deckungsbeiträge"
Der deutsche Emigrant und Kunstpädagoge begründete den "Malort" und fand die bildliche Ursprache des Menschen
nadaLokal ist ein experimenteller Raum für Performance und bildende Kunst sowie Schnittstelle zum öffentlichen Raum des 15. Bezirks
81 Besitzerwechsel im Wert von knapp 320 Millionen Euro: Zufrieden sind die Auktionsgiganten nach der Londoner Sause dennoch nicht
Für rasche Maßnahmen zur Beendigung der Restitutionsdiskussionen - Einrichtung eines Egon Schiele-Forschungszentrums geplant
Die englische Künstlerin Justine Smith macht aus Geld Kunst - buchstäblich - Geldscheine aller Währungen werden zu Skulpturen, die auf ganz neue Art den Kreislauf des Geldes beschreiben
Jahresausstellung mit Projekte von Studenten und Diplomanden - Gerald Bast bleibt bis 2015 Rektor
Zwei in einer Grazer Sammlung von Sotheby's-Experten entdeckte Antiken bescherten den Besitzern jetzt ein beachtliches Vermögen
Sotheby's auch über Rekorde für Manet-Selbstporträt und Fotografie von Ansel Adams erfreut
"KÖR - Kunst im öffentlichen Raum" übermittelt Sachverhaltsdarstellung an Staatsanwaltschaft Wien - Auch Künstler erwägt Einleitung gerichtlicher Schritte
Ausstellung der "Mies van der Rohe Award"-Auszeichnungen 2009 im Architekturzentrum Wien
Retrospektive der österreichischen Künstlerin Brigitte Kowanz - Im Zentrum steht die räumliche und zeitliche Ausdehnung des von ihr bevorzugten Materials: Licht
Die Begründung der Jury: "Künstlerische Agilität, etablierte Sichtweisen subtil zu untergraben" - Der mit 55.000 Euro dotierte Preis wird im Oktober verliehen
Ein spektakulärer Moskauer Kunstprozess geht zu Ende. Den prominenten Kuratoren der Ausstellung "Verbotene Kunst 2006" drohen drei Jahre Haft
Die Galerie Thoman zeigt frühe Fotoarbeiten von Jürgen Klauke
In atmosphärischen Endlosschleifen und präzisen Installationen geht Nadim Vardag den Medien Film und Kino auf den Grund
ich
kann mich erinnern - mein gott da ging ich noch zur schule - da ist
eine mutter zusammengebrochen, die ihr kind an einen sexualtäter
verloren hat - weil sie ein gottfried helnwein bild gesehen hat - ich
habs vor den augen - ich weiss nicht wie es heisst!
opfer können das zurecht nicht begreifen - aber so gesehen, hätte
picasso malverbot - brecht schreibverbot und bob dylan singverbot!
marilyn manson ist ein marketing-ass! der malt heute vestümmelte
frauenleichen und morgen ist er trauzeuge beim 100. jahrwort zwischen
sharon und ozzy osborne!
das ist business - ich glaub das meint die ingrid!
seine musik ist geschmacksache - seine videos sind grausig, wenn auch nur bedingt:
die kostüme von jean paul gaultier - das makeup von dior - die frisuren von was weiss ich wer jetzt in ist.
das schockiert nicht, das verkauft sich bestenfalls gut - dagegen waren drahdiwaberl seinerzeit "wüde hund".
was solls - er quält mich nicht - daher eine runde weiter :-)
WIE peinlich ist es langsam aber sicher, immer wieder in Musik- und Kunst den Begriff "Schock..." voranzusetzen?
WENN SCHON, DENN SCHON - sinnvolle, naheliegende Erweiterung dieses Schockzusatzes:
... so wie Schockpolitiker HC Strache oder Peter Westenthaler ...
... der Schockjournalist Christian Rainer ...
... der Schockkoch ...
... die Schockministerin M.F. ...
... der Schockkardinal A. Laun ...
Lets schock!
Äh, wie bitte? Ich kenn mich jetzt nicht mit MM aus... aber wie wenn nicht eine Antihymne auf die Menschen ist dann bitte Beautiful People zu verstehen?! Was genau ist die Aussage in seinen Liedern?!
Die Kommentare von User und Userinnen geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, Kommentare, welche straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen (siehe ausführliche Forenregeln), zu entfernen. Der/Die Benutzer/in kann diesfalls keine Ansprüche stellen. Weiters behält sich die derStandard.at GmbH vor, Schadenersatzansprüche geltend zu machen und strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.