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Finanzkrise: Museumsdirektoren fordern Staatshilfe

10.11.2008 | 14:38 |  (DiePresse.com)

Durch die Krise fallen Sponsoren und Mäzene aus. In dieser "kritischen Phase" soll der Staat aushelfen, fordern die Direktoren der Bundesmuseen. So wie bei den Banken.

Angesichts der aktuellen Finanzkrise fordern die Direktoren der Bundesmuseen eine Erhöhung der Basisdotierung aller Bundesmuseen und der Österreichischen Nationalbibliothek. "So wie im Augenblick der Staat den Finanzdienstleistungssektor stützt", so sollen auch die Museen unterstützt werden, heißt es in veröffentlichten gemeinsamen Erklärung der Direktorinnen und Direktoren.

Unterzeichnet wurde diese von Belvedere-Direktorin Agnes Husslein-Arco, dem scheidende KHM-Chef Wilfried Seipel, MAK-Direktor Peter Noever, MUMOK-Direktor Edelbert Köb, der Direktorin der Österreichische Nationalbibliothek, Johanna Rachinger sowie Gabriele Zuna-Kratky, der Chefin des Technischen Museum Wien und Bernd Lötsch, Chef des Naturhistorischen Museums.

Museen können Krise nicht selbst abfangen

Mit Hilfe großzügiger Sponsoren und Mäzene habe man die vergangenen Jahre die "finanzielle Ausdünnung und real vielfach sinkenden Subventionen" ausgeglichen, heißt es. Doch angesichts der Krise sei es die Aufgabe des Staates, die "wegbrechenden mäzenatischen und Sponsorenleistungen zu kompensieren." Denn "trotz einer außerordentlichen Steigerung nicht zuletzt der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Museen sowie der Österreichischen Nationalbibliothek können die Auswirkungen der jetzigen Wirtschaftskrise von den Häusern selbst nicht mehr abgefangen werden."

Der Staat müsse sich "in dieser kritischen Phase" zu seiner kulturellen Verantwortung ebenso bekennen "wie er, zurecht, die Spareinlagen der Österreicher garantiert und durch ein Konjunkturprogramm Arbeitsplätze sichern will", heißt es in der Erklärung. "Die Direktorenkonferenz unterstützt ausdrücklich die diesbezüglichen Bemühungen von Bundesministerin Dr. Claudia Schmied und erwartet, dass sich die österreichische Bundesregierung in ihrer Gesamtheit der kulturpolitischen Verantwortung in ihrer ganzen Tragweite der derzeitigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bewusst ist."

 


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