20 Jahre und ein bisschen leise

Von Raimund Locicnik

"20 Jahre und ein bisschen leise...". Die Abwandlung eines Sprichwortes beschreibt eine der Grundlinien der Galerie Artmark in Spital am Pyhrn.

"Stille" ist ein Zauberwort, mit dem Thomas und Maria Mark in ihren reizvollen Ausstellungsräumlichkeiten seit zwei Dezennien die Besucher nachhaltig beeindrucken und faszinieren. "Kunst hat immer auch eine spirituelle Dimension", heißt es im Leitbild der Galerie, und Thomas Mark versteht es, durch subtile Werkauswahl diese Spiritualität sicht- und spürbar zu machen. Sein künstlerisch-reflektives Credo gehört dabei der Huldigung des "Wenigen", ausgedrückt eben durch Stille und Poesie.

Bestechend zeigt die derzeitige Retrospektive I des GalerieJubiläums, wie viele Wege und Techniken es gibt, um Gemaltes, Gezeichnetes und Gedrucktes auf das Wesentliche zu reduzieren und dabei zum Klingen zu bringen. Gisela Grill etwa entbindet das grelle Zinnoberrot durch Einflechtung goldener Adern dem Attribut der Aggressivität, Manfred Makra liebäugelt mit seiner südsteirischen Heimat, wenn er eine monochrome Fläche dem gebrochenen Rot einer stilisierten, spätherbstlichen Wald- und Weinstocklandschaft gegenüberstellt.

Karl Mostböck setzt Zeichen der Ästhetik in das Spannungsfeld von Kalligraphie und Informel, Markus A. Huber lässt eine halbreale Urwaldszenerie im graphischen Tornado der Phantasie verschwinden.

Die Liste der ausgestellten Werke und ihrer Schöpfer ist lang und reicht von Friedrich Aduatz bis Daniel Zaman. Dass sich 20 erfüllte Jahre nicht repräsentativ auf knapp 300 m¼ hängen lassen, versteht sich von selbst. So dürfen sich alle Freunde der Galerie im neuen Jahr auf einen zweiten Teil freuen und den ersten noch bis 6. Jänner bestaunen.

Info: "Galerie ARTMARK, 20 Jahre", Spital/Pyhrn. Fr. - So. 17 - 19.30 Uhr und nach tel. Anmeldung unter 07563 / 20 6 44.

Manfred Makras südsteirische Heimat Foto: loc