Amtliche Begeisterung: Landeshauptmann Haider und Ministerin Schmied bei der Eröffnung
"Fels der Poesie": Domenigs Steinhaus
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22 Jahre Steinhaus
(© APA/Eggenberger)
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Von WZ Online
Klagenfurt. Nach 22 Jahren Bauzeit ist das
Projekt Steinhaus des Architekten Günther Domenig in Steindorf am
Ossiacher See in Kärnten eröffnet worden. "Gut Ding braucht Weile,
hervorragende Dinge brauchen etwas länger", meinte Bildungsministerin
Claudia Schmied (SPÖ) in ihrer Eröffnungsrede.
Sie bezeichnete das Haus als "ein Meisterwerk der Architektur, ein
stehender und schwebender Fels der Poesie, und ein Zeichen für die
Vielfalt der Kultur in der Region".
Mit der Errichtung seien aber auch eine Werkstätte der Architektur
und ein Ort der Kommunikation entstanden, betonte Schmied. Gleichzeitig
spiegle das Haus die Symbolik ihrer Kulturpolitik wieder. "Ich möchte
noch mehr Menschen für die Architektur, darstellende Kunst und Musik
begeistern", erklärte die Ministerin. Der Bund förderte das Projekt mit
750.000 Euro.
Für Landeshauptmann Jörg Haider (BZÖ) spiegelt sich die
Lebensphilosophie des Erbauers wieder. "Er orientierte sich an der
Baukultur des Landes und schuf ein aus der Tradition hervorgegangenes
Werk", sagte Haider. Das Haus werde künftig als kulturelles
Begegnungszentrum genutzt. Seitens des Landes wurden für die
Realisierung des Bauwerkes 400.000 Euro aus dem sogenannten
Zukunftsfonds beigesteuert.
Für den Stiftungsvorstand der "Privatstiftung Steinhaus Günther
Domenig" sprachen Rechtsanwalt Hannes Pflaum, Wirtschaftsberater Adolf
Rausch sowie Peter Noever, künstlerischer Leiter des österreichischen
Museums für angewandte Kunst (MAK). Die Stiftung sei "das Rückgrat des
Hauses, ermöglichte seine Fertigstellung und sichert seine Zukunft",
sagte Pflaum. Verwaltet wird das Haus nun von der eigens gegründeten
Steinhaus Betriebsgesellschaft.
Rausch stellte die künftigen drei Säulen für die Nutzung vor. Das
Haus soll als Architekturwerkstätte, für kulturelle Aufführungen und
Ausstellungen und für Seminare und Kongresse unter dem Titel "Art meets
Business" genutzt werden. Noever ging auf die Bedeutung des Hauses für
die Architekturlandschaft ein. "Das Haus ist keine Kathedrale und kein
Monument, es ist ein Manifest", meinte der künstlerische Leiter.
Das als "Werkstätte für Architektur" deklariert Gebäude besteht aus
vier Ebenen, die aber nicht in Geschoßen im herkömmlichen Sinne
konzipiert sind. Zentrum ist der sogenannte "Spiralraum", der bis zum
Grundwasser hinabreicht. Wie bei vielen Arbeiten Domenigs ragen
schwebende Bauteile horizontal aus dem Gebäudekörper. Im westlichen
Teil sind es Ausstellungsräume, in den Obergeschoßen befinden sich
Arbeitsbereiche für Architekturstudenten, lediglich der "Schwebestein
3" ist Domenig ganz allein vorbehalten. (APA)
Sonntag, 05. Oktober 2008
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