Mit "Materialien von Karamell bis Wolle, von Käse bis zu Toilettenpapier" ausgestattet, wird die österreichische Künstlergruppe Gelatin (oder auch Gelitin) ab März ihre erste Ausstellung in Paris bestreiten. Das Musee d'Art Moderne de la Ville de Paris zeigt bis 20. April die Kunst-Show "La Louvre - Paris", mit der Ali Janka, Wolfgang Gantner, Tobias Urban und Florian Reiter "endlich die Stadt der Liebe" erreicht haben, schreiben die Künstler in einer Aussendung.
Über 3000 Werke aus seiner von einigen Kontroversen begleiteten Schaffensgeschichte will das Kollektiv zeigen. Es soll "eine freudig respektlose Kreation eines riesigen, chaotischen Universums auf der Suche nach einer logischen Struktur" werden.
Pinkelnder "Arc de Triomphe"
Seit 1993 haben sich die vier Künstler nicht gerade mit Subtilität einen Namen gemacht. Internationales Aufsehen erregten sie etwa bei der Expo 2000 in Hannover, wo sie Besucher in ein fünf Meter tiefes Wasserloch schickten, um in die in der Tiefe verborgene Grotte des Glücks zu gelangen. Auf der Frieze Art Fair 2004 steckten sie sich Kerzen in den Hintern Auf der Biennale in Venedig verwandelten sie 2001 den Garten des Österreichischen Pavillons in einen Sumpf samt auf dem ganzen Gelände verteilten "osmotischen" Akteuren.
In Österreich sorgten Gelatin vor allem 2003 mit der Skulptur "Arc de Triomphe" vor dem Salzburger Rupertinum für erhitzte Gemüter. Die nackte Männerskulptur mit erigiertem Penis wurde nur eine Woche nach der Aufstellung nach einer Klage der Stadt Salzburg wieder abtransportiert.
Auch traditionelle Kunst
Auch die jüngste größere Ausstellung des Kollektivs im Kunsthaus Bregenz 2006 unter dem Titel "Chinese Synthese Leberkäse" regte mit einem öffentlichen - und mit Kameras und Spiegeln bestückten - WC, einer Schlamminstallation und einem Pornofilm einige Diskussionen an.
Neben
solchen provokanten Installationen bietet Gelitin jedoch stets auch
klassischere Exponate, wie Plastilin-Malerei, Landschaften, Porträts
oder Möbelstücke, die ebenfalls in "La Louvre - Paris" zu sehen sein
sollen.
(APA/Red.)