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Zuletzt aktualisiert: 28.02.2011 um 13:12 UhrKommentare

StreitKultur

Politik prallt auf Kulturszene: G7 holte Kulturlandesrat Christian Buchmann (ÖVP) und "Forum Stadtpark"Leiterin Heidrun Primas an einen Tisch. Erstmals.

Christian Buchmann, Kulturstadtrat (ÖVP) diskutiert mit Heidrun Primas, Vorstand Forum Stadtpark

Foto © Jürgen FuchsChristian Buchmann, Kulturstadtrat (ÖVP) diskutiert mit Heidrun Primas, Vorstand Forum Stadtpark

W ann waren Sie zuletzt im Forum Stadtpark, Herr Landesrat?

CHRISTIAN BUCHMANN: Vor 14 Tagen bei einer Diskussion der Kleinen Zeitung über Kunst und Kultur.

Und als Besucher?

BUCHMANN: Da muss ich jetzt nachdenken. Das ist einige Zeit her. Da war ich mit Sicherheit noch Kulturstadtrat. Ich kann mich an keine Einladung erinnern, hätte aber natürlich trotzdem vorbeischauen können.

Frau Primas, Sie sind erst seit kurzer Zeit im Vorstand des Forums Stadtpark. Waren Sie schon einmal im Büro des Landesrats?

HEIDRUN PRIMAS: Da war ich noch gar nicht. Wir haben uns bei dieser Diskussion zuletzt gesehen.

Hat es schon Versuche gegeben, einen Termin zu vereinbaren?

PRIMAS: Wir wollten zu Jahreswechsel einen Termin vereinbaren, wollen aber nicht als Einzelinstitution, sondern gemeinsam mit anderen auftreten.

Gibt es viele, mit denen Sie noch gar nicht gesprochen haben?

BUCHMANN: Ja, Gott sei Dank, weil das Kulturschaffen in der Steiermark so reichhaltig ist, dass es ein Wunder wäre, wenn ich in drei Monaten mit allen durch wäre.

Ist das Nicht-Reden ein Zeichen für das derzeitige Klima zwischen Kulturpolitik und Kulturszene?

PRIMAS: Mir fehlt eine kulturpolitische Liebeserklärung Ihrerseits, ein Streiten für die Kunst und die Kultur. Es geht um eine Budgetkürzung, das ist bekannt. Diese Debatte legt uns auf Zahlen fest und lässt uns nicht die Arbeit machen, die wir machen sollen und wollen - in Ihrem Auftrag.

BUCHMANN: Mir gefällt das Vokabel "Streit" überhaupt nicht. Ich führe gerne eine Diskussion, wo am Ende ein Ergebnis da ist. Mir fehlt die Diskussion über Inhalte. Die Szene artikuliert sich nur über Protestnoten, wenn's ums Geld geht. Es ist keine Bereitschaft da, über Inhalte zu diskutieren. Ganz im Gegenteil: Man hätte gerne, dass die Kulturpolitik sagt, was sie sich erwartet.

PRIMAS: Sicher nicht. Wir fordern keine Inhalte. Wir wollen einen Raum, in dem wir uns mit Inhalten beschäftigen können - und nicht mit Geld. Ich sehe es als Ihre Agenda als Kulturlandesrat, ein Klima aufzuspannen, in dem es uns möglich ist, mit freiem Rücken zu agieren.

BUCHMANN: In Ordnung, dazu bin ich gerne bereit. Insbesondere, wenn es um die Freiheit der Kunst geht. Ich habe als Landesregierungsmitglied aber auch Gesamtverantwortung. Wenn wir die Schulden weiter so vehement anhäufen, da bin ich schon als die Kassandra vom Dienst bezeichnet worden, diskutieren wir nach 2015 überhaupt nicht mehr, ob irgendein Prozentsatz gekürzt wird, dann ist der konsumiert und die Zinsen fressen uns auf. Darüber hätte ich auch gerne einen gesellschaftlichen Diskurs.

PRIMAS: Ich glaube auch, dass das gesamtheitliche Bild wichtig ist. Als gefährlich erachte ich die Angst, nicht mehr handlungsfähig zu sein. Wenn es nicht um ein gemeinsames Kulturland Steiermark geht, gibt es die Gefahr einer Neidgesellschaft. In diesem Zusammenhang finde ich die Arbeit der IG Kultur als Interessenvertretung sehr wichtig.

Mehr als 1200 Menschen haben bis jetzt die aktuelle Petition der IG für eine umsichtigere Kultur-politik unterschrieben, wie geht es Ihnen damit, Herr Landesrat?

BUCHMANN: Ich verstehe die Sorgen sehr gut, aber bitte auch um Verständnis, dass die Politik auch gewählt worden ist, um Entscheidungen zu treffen.

Nehmen Sie den Widerstand nur zur Kenntnis oder auch ernst?

BUCHMANN: Ich nehme es ernst, aber nicht persönlich. Wir müssen an 1,2 Millionen Menschen denken. Ich verstehe jeden Kunstschaffenden, der in Sorge ist, das ist für niemanden lustig. Es wird der einen oder anderen Initiative bevorstehen, dass sie die Programmatik verändern muss, da mische ich mich aber nicht ein. Es gibt viel kulturelles Schaffen im Land, ich sorge mich also nicht um Substanzverlust.

PRIMAS: Ich befürchte schon, dass es die Kleinen härter trifft.

BUCHMANN: Sie können sich darauf verlassen, dass die Kulturtanker genauso ihre Beiträge leisten.

Gleichzeitig werden aber beinahe 40 Millionen Euro in das Joanneumsviertel investiert ...

BUCHMANN: Ich bin dem Projekt immer kritisch gegenübergestanden. Das haben meine Vorgänger beschlossen, also mir das bitte nicht vorzuwerfen.

Viele beschweren sich, dass Sie so selten bei Veranstaltungen anzutreffen sind.

BUCHMANN: Ich bin viel unterwegs, deswegen mache ich nicht jedes Mal eine Presseaussendung. Ich war bei den letzten Premieren in der Oper, soll ich winken, damit mich die Intendanten sehen? Ich muss mich doch nicht rechtfertigen, wo ich hingehe, sondern bin im ganzen Land unterwegs.

NINA MÜLLER, JULIA SCHAFFERHOFER


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