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Acht österreichische Künstler präsentieren ihre Reflexionen eines gemeinsamen Island-Aufenthaltes im Linzer "O.K Centrum für Gegenwartskunst". |
Im Eingangsbereich des "O.K Centrums"
hängt ein fast einhundert Meter langes, dünnes Kupferrohr, dass sich in
Loopings über die Köpfe der Besucher schlängelt. Die von Pepi Maier
gestaltete Kühlschlage transferiert isländische Temperaturen in das
sommerliche Linz.
Entsprechend werden die Besucher der Ausstellung "Island by Numbers",
die bis 13. Juli zu sehen ist, auf den europäischen Norden
eingestimmt. Wohnkultur auf alt-isländisch Früher, als es noch keine großen Transportschiffe gab, war Holz in
Island ein äußerst kostbares Importgut. Bis auf einige kleinwüchsige
Birken ist die Insel nahezu baumlos. Die traditionellen isländischen
Häuser wurden aus Erdziegeln gebaut. Schicht um Schicht stapelte man sie
übereinander.
Ein fertiges Haus, bestand aus einem langen, schmalen Gang und einem
Wohnraum, in dessen Mitte die Feuerstelle stand. Gerhard Gutenberger hat
eine Hütte der isländischen "Luxuskategorie" nachgebaut - also eine aus
Holz. Das Innere dieses architektonischen Zitates hat er mit
Erinnerungsstücken wie Bildern, Fotos und kleineren Objekten
ausgestattet. Nachbarn - was ist das? Gewöhnlich dauern Nachbarschaftsbesuche in Island länger als im Rest
Europas. Und zwar nicht deshalb, weil die Isländer besonders gesellige
Leute sind, sondern wegen der langen Anfahrtszeiten. Eine Stunde Autofahrt
zum Kaffeekränzchen, auf unbefestigten Strassen, durch wüstenähnliche,
menschenleere Landschaften sind keine Seltenheit. Das Land mit der niedrigsten Bevölkerungsdichte Europas - auf einer
Fläche, die etwas größer als Österreich ist, leben rund 250.000 Einwohner
- hat Beate Rathmayer zu ihrer Fotoarbeit "Dreamteams" animiert. Darin
zeigt sie Bilder einzelner Menschen, die sie zu verschiedensten sozialen
Gruppen zusammengefügt hat. Entstanden sind die Aufnahmen an öffentlichen
Plätzen wie Schwimmbädern oder Sportplätzen. Video & Sound aus Feuer, Wasser und Eis Weiters zu sehen sind in der Ausstellung Installationen von Josef
Ramaseder und Oliver Dorfer, Video- und Fotoarbeiten von Claudia Plank und
Hans Werner Poschauko. Auditiv kartografiert wurde die Insel vom isländischen Künstler
Gudmundur R. Ludviksson. In einer speziell für die Schau konzipierten
Sound-Installation geht er vom Zusammenspiel der Naturelemente Wasser und
Feuer aus. Tipp: Ausstellung "Island by Numbers", O.K Centrum für
Gegenwartskunst OÖ, Linz, 28. Mai bis 13. Juli
2003. | ||||||