Die Kunst trotzt der Krise
Kunst am Bau. Die Förderung wurde neu strukturiert. Das ermöglicht Kunst im öffentlichen Raum auch in schwierigen Zeiten.
heinz Bayer hallein (SN). Die Stadtbrücke Hallein wurde um eine architektonische Skulptur bereichert. Titel: „Landungssteg“. Das „markante visuelle Zeichen“ stammt von den Münchener Künstlerinnen Sabine Haubitz und Stefanie Zoche. Das Objekt ist begehbar und eröffnet neue Blickwinkel auf Landschaft und Stadtbild (Eröffnung am Freitag, 28. August).
Die völlige Neuausrichtung der Förderungsrichtlinien für Kunst am Bau ermöglicht auch in schwierigen Zeiten zeitgemäße Statements der Kunst im öffentlichen Raum. In der Vergangenheit waren bei Hochbauten der öffentlichen Hand jeweils zwei Prozent der Bausumme, bei Tiefbauten ein Prozent für die künstlerische Ausgestaltung vorgeschrieben.
Heinrich Pölsler von der Landesbaudirektion: „Es blieb nicht selten das Gefühl der Zwangsbeglückung zurück, wenn bauliche Wünsche aus finanziellen Gründen gestrichen, parallel dazu aber Kunstwerke verwirklicht wurden.“ Oft wären diese Kunstwerk als „Anhängsel“ am Ende der Bautätigkeit entstanden.
Jetzt gibt es einen Fonds. Der wird jährlich mit 310.000 Euro dotiert. Das Geld kommt aus den Budgets der Hoch- und Tiefbauabteilung des Landes Salzburg und der Landeskliniken (SALK). Der jeweilige Bauherr kann Interesse an einem Kunstwerk deponieren. Ein Fachausschuss wählt Künstler und Projekt aus. Kriterium der Förderung sei zeitgemäße, originäre Kunst, die sich mit dem Ort und der Nutzung des Gebäudes auseinandersetze.
Hemma Schmutz, Vorsitzende des Fachausschusses Bauen und Kunst: „Die neue Regelung bringt mit sich, dass dort Kunst gefördert wird, wo es auch wirklich eine Begeisterung für Kunst gibt.“ Geld könne deshalb auf prominente Projekte konzentriert werden. Kurios sei, dass „die Stadt Salzburg zwar einen Beirat eingerichtet hat, aber selbst keine Mittel für Kunst im öffentlichen Raum aufwendet. Der Beirat befindet nur über externe Projekte“.