Jammern sei ihr Gruß, so sagt man es über Händler. Doch wer Edelbert Köb vom Mumok zuhört, wird diese Weisheit ändern: Das Jammern ist der Museumsdirektoren Gruß. Denn diese teilen immer mehr der Händler Los: Mehr als ums Sortiment, pardon!, um die Kunst, müssen sie sich ums Geldeintreiben kümmern.
Auch wenn ein Museumsdirektor sich um Besucherrekorde oder Fundraising-Dinners bemüht, wird seine Lage misslicher. Denn er kann kaum die Ursache des Problems wettmachen: Die Subvention ist eingefroren, während Kosten wachsen und Aufgaben zunehmen (bitte, nicht bloß Sonderausstellungen, sondern Hypes!).
So wie ein Budget die in Zahlen gegossene Politik ist, so zeigt die Geldnot, wie Köb sie beschreibt, ein politisches Desaster. Das Mumok ist Beispiel dafür, wie sich Politiker aus ihrer Verantwortung für Kultur schleichen, wie sie die Substanz von Museumsarbeit, den Aufbau kulturellen Erbes durch Sammeln, verdorren lassen.
Das Mumok ist kein Einzelfall. Was soll der künftige Leiter des Kunsthistorischen Museums laut Ausschreibung u. a. beherrschen? "Attraktivitätssteigerung für Mäzene und Sponsoren hinsichtlich Schenkungen und Finanzierung von Ankäufen und Ausstellungen."
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