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Kunst im Werk als Kunstwerk
"Es gefällt mir oder es gefällt mir nicht"
Trierenberg Art ist eine permanent im Werk der Trierenberg Holding AG in Traun präsente Kunstinitiative, die in wechselnden Ausstellungen zeitgenössische Malerei, Grafik, Skulptur und Fotografie zeigt.

Von 1. Dezember bis 28. Februar 2006 wird mit "New Art, New York" die bisher größte Ausstellung auf dem Firmengelände des weltweit erfolgreichen Zigarettenpapier-Herstellers zu sehen sein. Die OÖN sprachen mit Firmenchef Christian Trierenberg.

OÖN: Trierenberg Art als Kunst im Werk besteht seit drei Jahren. Was war Ihr Grundgedanke für die Realisierung dieses ungewöhnlichen Projektes?

Trierenberg: Ich habe mich immer mit Kunst beschäfigt und mir war es zu wenig, nur Bilder ins Büro zu hängen. Der Gedanke, die Kunst ins Werk hinein zu tragen, wurde dann weiter gesponnen, als ich Chris Hinterobermaier kennengelernt habe und die erste Ausstellung im Unternehmen organisiert wurde. An sich war nur eine Ausstellung pro Jahr geplant, jetzt sind es jährlich bereits drei in Traun und eine im Werk in Wattens.

OÖN: Wie haben Ihre Mitarbeiter darauf reagiert?

Trierenberg: Anfangs waren manche schon irritiert, dass vor ihren Maschinen Bilder hängen. Aber mittlerweile haben sie sich nicht nur daran gewöhnt, sie fordern auch geradezu immer wieder neue Ausstellungen.

OÖN: Überwindet diese Symbiose von Arbeitswelt und Kunst die Schwellenängste?

Trierenberg: Ich denke schon. Die Mitarbeiter sind sensibilisiert und bringen der Kunst großes Interesse entgegen. Zudem arbeiten Künstler zum Beispiel im Werk und machen damit sichtbar, wie ein Bild entsteht und dass da jede Menge Kreativität und Arbeit dahinter steckt. Das fördert das Verständnis. Und auch die Workshops mit Künstlern, die wir den Mitarbeitern anbieten, sind sehr gefragt. Durch all diese Angebote gehen die Mitarbeiter heute anders an Kunst heran als früher.

OÖN: Erfüllen Sie damit einen Bildungsauftrag?

Trierenberg: Das zu behaupten, wäre vermessen.

OÖN: Über den Begriff Kunst wird viel diskutiert. Wie definieren Sie für sich Kunst?

Trierenberg: Ganz einfach. Entweder es gefällt mir oder es gefällt mir nicht. Wobei ich schon zugeben muss, dass mich oft die Ideen, die hinter Bildern und Kunstwerken stecken, faszinieren. Da gibt es vor allem in der New Yorker Szene Menschen mit unglaublichen Ideen.


OÖnachrichten vom 26.11.2005
 
   



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