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19.09.2003 - Kultur&Medien / Ausstellung
Krems: Frauen, Kunst & Bilder
Mit der Schau „Künstlerinnen“ bildet die Kunsthalle Krems den Mittelpunkt eines regelrechten Frauenkunst-Festivals. Daran beteiligt ist auch die Filmgalerie an der Donau-Universität Krems, die ihrerseits zum Tag der offenen Tür lädt.

Was allerorten gang und gäbe ist – wie Bestandsaufnahmen des jeweiligen künstlerischen Status quo –, klingt an, wenn in der Kunsthalle Krems unter der Ägide von vier Kuratorinnen wichtige Positionen österreichischer Frauenkunst seit 1945 abfragt werden. Einziger Unterschied: Das Projekt ist hier zu Lande singulär. Seit den feministischen Projekten der 70er-Jahre ist in die Richtung nichts Wesentliches geleistet worden. Diesem Missstand will nun ein Kuratorinnenteam um Christa Hauer Fruhmann, Brigitte Borchhardt-Birbaumer, Silvie Steiner und Elisabeth Voggeneder Abhilfe schaffen. Unter dem Motto „Mimosen, Rosen, Herbstzeitlosen“ werden wichtige, dennoch oft an den Rand gedrängte Positionen weiblicher Kunst nach 1945 bis zur Gegenwart vorgestellt. Vertreterinnen der älteren Generation – etwa Valie Export, Lisl Ponger oder die Konstruktivistinnen Helga Philipp, Dora Mauer, Florentina Pakosta – kommen ebenso zu Wort wie junge Künstlerinnen: Elke Krystufek, Uli Aigner und viele andere mehr.

Digitales. Während in Krems vor allem klassische Medien zu sehen sind, konzentriert sich die Parallelausstellung im St. Pöltner Landesmuseum auf Fotografie und Video. Ergänzend gelangt in der Minoritenkirche und im Bühnenwirtshaus „Salzstadl“ Musik von Frauen zur Aufführung, die Filmgalerie an der Donau-Universität Krems zeigt Kunst von Filmemacherinnen („Female motions“). Apropos Donau-Uni: Hier lädt das „Zentrum für Bildwissenschaften“ in der „Alten Burg“ des Göttweiger Benediktinerstifts am 26. 9. zum Tag der offenen Tür. Im Rahmen des  Programms mit einer Ausstellung zur Geschichte der Fototechnik, Vorträgen und Workshops besteht die Möglichkeit, die moderne Digitalisierungsstation sowie die herausragende grafische Sammlung des Stiftes (die zweitgrößte druckgrafische Sammlung Österreichs!) kennen zu lernen. Außerdem können Besucher mitgebrachte Bilder und Grafikvorlagen digitalisieren lassen und neue digitale Visualisierungstechniken und -werkzeuge ausprobieren. Am Nachmittag finden Vorträge über herausragende Vertreter der österreichischen Fotografie statt: So referiert der Salzburger Fotokritiker & -galerist Kurt Kaindl über Inge Morath und Stefan Kruckenhauser. Buchbinder und Papierrestauratoren geben schließlich Einblick in neue Wege der Buchkonservierung.


Tipp:

Frauen &Kunst: Kunsthalle Krems: „Künstlerinnen – Positionen 1945 bis heute. Mimosen, Rosen, Herbstzeitlosen“, 4. 10.–5. 2. 2004

Stift Göttweig/Zentrum für Bildwissenschaften: Open House, 26. 9. 10–17.30

Kunstmeile Krems – Info Tel. 02732/90 80 00

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