Doch keine dritte Jacht
E r habe keine dritte Jacht und auch keine zweite Jacht, sondern Kunst gekauft, sagte der Präsident von Montblanc International, Norbert A. Platt, als er am Dienstag Daniel Richters Gemälde „Musik“ den Salzburger Festspielen schenkte. Er hatte also schon im Sinn von Landeshauptfrau Gabi Burgstaller agiert, bevor diese den SN sagte: „Es ist mir lieber, wenn jemand in die Kunst Geld hineinsteckt, als sich eine dritte Jacht zu kaufen.“
Das Bild zeigt keine Jacht, sondern – so erläuterte Daniel Richter – „die Verzahnung von Bedrohung und Fremdheit“. Zu sehen sei, wie „Vandalen und Gangster aus den Bergen kommen“ . Die Botschaft seines Bildes: „Wir sollten uns vor dem Fremden nicht fürchten.“
Nein, wir fürchten uns nicht, weder vor den zwei Kerlen (spielen die künftige Festspielmusik?) noch vor Sponsoren wie Montblanc, die dankenswerterweise die Kunst zu ihrem Anliegen machen. Furchtbar ist aber die geistige Entmachtung, der sich die Republik Österreich hingibt. Die ist offenbar so arm geworden, dass sie nicht einmal mehr Kunst für ihre eigenen Häuser beschaffen mag, sondern wartet, dass an einem „Amadeus Weekend“ ein Füller versteigert wird, um sich vom Erlös ein Bild schenken zu lassen. Da hat der Montblanc-Präsident recht, wenn sagt: „Die Unternehmen sind die Medici des 21. Jahrhunderts.“hkk