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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
08. Juli 2007
20:09 MESZ
Kunstraum Dornbirn, Jahngasse 9, 6850 Dornbirn, (05572) 550 44. Bis 12. 8.

Link: www.kunstraumdornbirn.at  

Foto: Kunstraum
Natursektion mittels genmanipulierter Salatblätter: Videoinstallation "Blatt/Spiegel" von Teres Wydler.

Kunstraum Dornbirn: Roter Regen, grollende Beben
Zeitgenössische Konzeptkunst: die Installation "N.I.C.E. Nature in Corrosive Ecstasy©" von Teres Wydler

Der Kunstraum Dornbirn hat sich auf zeitgenössische Konzeptkunst spezialisiert, die Bezug auf das Verhältnis Natur - Mensch - Kultur nimmt. Aktuell baute nun die Berner Künstlerin Teres Wydler (Jahrgang 1945) unter dem Titel "N.I.C.E. Nature in Corrosive Ecstasy©" fünf Installationen in die ehemalige Maschinenhalle. Sie seziert den kollektiven Begriff von "Natur" oder "Kunst", zeigt seine Veränderlichkeit, seine Abhängigkeit von (romantischen) Ikonografien.

Bei "Red Rain" beispielsweise bilden Videoscreens einen Kubus, darauf prasselt roter Regen, der in den medial geschulten Menschenhirnen mit "Gewalt" und in Folge mit "Klimakatastrophe" assoziiert wird. Sie schafft eine zweite Natur, wie vieles in unserer Welt zweite, arrangierte Natur ist, etwa genveränderte Pflanzen oder gar Zahnprothesen.

Die Natur unterliegt wie die Kunst einem Prozess, der zwar mathematisch nachvollzogen werden kann. Doch das Geräusch eines Erdbebens, das durch den Kunstraum grollt, aktiviert einen gänzlich unalgorithmischen Reflex: Nur die Wurst hat zwei. (mh / DER STANDARD, Prinatausgabe, 9.7.2007)


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