text breit  text schmal  
drucken 

derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
26. Jänner 2007
20:39 MEZ
spitzenkultur, bis 8. Februar, Dienstag bis Freitag 14 bis 19 Uhr, Samstag 9 bis 12 Uhr.
Links
kex-spitzenkultur.com

visavis-lustenau.at

 

Spitzen - Kunst für Körper und Räume
Stickerei wird in Vorarlberg Plattform für junge Kreative

Lustenau - Von außen ist das Haus Raiffeisenstraße 18 ein nüchternes Nutzgebäude aus den 1920er-Jahren. Doch hinter der unscheinbaren Fassade sind seit jeher Kreativität und Qualitätshandwerk daheim. Früher wurde hier bei Oskar Alge Edles gestickt. Für Produzenten von edler Wäsche und Mode wie La Perla und Escada. Vor zwei Jahren wurde die Stickerei eingestellt. Die Nachkommen der Stickerfamilie, Nina Zadra und Jan Oliver Roessle, machten das Haus zur Plattform für junge Kreative. Es entstand das "vis à vis", ein Gewerbepark für kleine, feine Qualitätsanbieter. Der kulturelle Treffpunkt zieht auch Kreative aus Berlin an.

Stickerei-Accessoires

Das kam so: Eine Hohenemserin und ein Grazer treffen einander auf einer Kreativen-Plattform in ihrer Wahlheimat Berlin, entdecken, dass sie "ähnlich ticken". Wenige Wochen später präsentieren sie in Lustenau "spitzenkultur", ihre erste Ausstellung. "So sind wir", lacht Anita Keckeis, "wir fangen einfach gleich an." Für die gelernte Stickereizeichnerin, die sich in Berlin mit dem eigenen Label "kex-Spitzenkultur" als Designerin von Stickerei-Accessoires etabliert, ist die Ausstellung eine Hommage an die alte Heimat und alte Freunde. Weil dort und nur dort ihre Entwürfe in "höchster Qualität" umgesetzt werden, streut sie der Stickerei Oskar Hämmerle Rosen.

Bilder wie Mangas

Rosen in Form von Blüten und Blütenwasser finden sich auch in der Sonderedition steirischer Schokoladenkunst, die Zotter zur Ausstellung beiträgt. Der Art-Director der Riegersburger Verführungskünstler, Andreas H. Gratze, ließ sich von Anita Keckeis' textilen Spitzfindigkeiten zu großformatigen Acrylbildern inspirieren. Langhalsige, schöne Frauen, die Spitzen wie Tatoos tragen oder umgekehrt. Bilder wie Mangas, der pure Kontrast zu den feinen Spitzen auf Gürteln, Colliers und Schals. (jub/DER STANDARD, Printausgabe, 27./28.1.2007)


© 2007 derStandard.at - Alle Rechte vorbehalten.
Nutzung ausschließlich für den privaten Eigenbedarf. Eine Weiterverwendung und Reproduktion über den persönlichen Gebrauch hinaus ist nicht gestattet.