28.07.2003 19:05
Gelatin-Skandälchen weitet sich aus
Stadt Salzburg und Rupertinum klagen wegen Besitzstörung: Die einen
wollen die Skulptur, die anderen den Bretterverschlag um diese, entfernt wissen
- Foto
Salzburg - Der Streit um die Skulptur "Arc de Triomphe" der
Wiener Künstlergruppe "Gelatin" geht weiter: Die Stadt Salzburg hat
Rupertinum-Direktorin Agnes Husslein-Arco, die Künstlergruppe "Gelatin" und das
Land wegen Besitzstörung geklagt. Das Museum der Moderne Rupertinum bringt
seinerseits am Montag ebenfalls eine Klage wegen Besitzstörung ein, wie Peter
Baldinger, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit des Rupertinums,
feststellte.
Stadt will Entfernung der Skulptur
erreichen
Mit der Klage will die Stadt erreichen, dass das Kunstwerk
vom Max-Reinhardt-Platz entfernt wird. Husslein möge einsichtig werden und die
Skulptur in den Vorhof des Rupertinums bringen, meinte Bürgermeister Heinz
Schaden (S). Die ursprünglich eingereichte Skizze entspreche nicht dem
präsentierten Objekt. Außerdem sei keine Genehmigung vom Grundamt vorhanden, und
"wenn Frau Husslein etwas anderes behauptet, dann sagt sie nicht die Wahrheit",
so der Bürgermeister.
Rupertinum will Entfernung des Bretterverschlags
um Skulptur erzielen
Die Klage des Rupertinums enthält den Antrag auf
eine einstweilige Verfügung, dass der Bretterverschlag um die "Penis-Skulptur"
entfernt werde. Geplant sei gewesen, ein Kunstwerk den Menschen im öffentlichen
Raum zugänglich zu machen und nicht in einem Hinterhof, so Baldinger. Außerdem
könne die Skulptur auf Grund der hohen Temperaturen Schaden nehmen. Ein Umzug
des Kunstwerkes kommt für das Rupertinum und die Künstlergruppe nicht in Frage.
Gelatin: Skulptur muss für alle zu sehen sein
"Die
Skulptur muss für alle zu sehen sein." Nachdem "unsere Skulptur zuerst in eine
gruselige gelbe Kiste gestopft worden war, soll sie nun wahrscheinlich auf
Antrag der Stadt Salzburg abtransportiert werden", zeigte sich die
Künstlergruppe "Gelatin" am Montag empört.
"Diese trotzige Reaktion und
brachiale Vorgehensweise halten wir für ein böses Zeichen. Wir sind noch immer
sehr glücklich, eine Woche auf unserer so fröhlichen Baustelle in Salzburg
gewesen zu sein. Wir sind auch noch immer sehr glücklich, den 'Arc de Triomphe'
dort hingestellt zu haben, wo er seit Freitag leider nicht mehr zu sehen ist.
Die von uns entwickelte und modellierte Arbeit halten wir noch immer für eine
unserer besseren", erklärte "Gelatin". (APA)