Gut ausgeleuchtete Schattenseiten der Moderne: Ansicht der Ausstellung "zeroX" von Gerold Tagwerker.
Wien - Mit seinen Urban Studies ist Gerold Tagwerker bekannt geworden: Es handelt sich dabei um Aufnahmen von Hochhausfassaden in diversen Großstädten der Welt, die durch ihre Rasterstruktur an modernistische Bauten erinnern. Für die aktuelle Ausstellung zeroX hat Tagwerker aus dieser laufend wachsenden Sammlung drei Fotografien ausgewählt und auf Spanplatten aufgebracht.
Schräg an die Wand gelehnt, bilden nun Hochhausfassaden aus Chicago, Tampa etc. einen verortbaren Rahmen für die Präsentation. Diese wirkt - mit Spiegel-, Licht- Rasterobjekten bestückt - wie das Setting für ein modernistisches Bühnenstück.
Mitverantwortlich für den bühnenhaften Eindruck ist aber auch eine Metalltür mit der Aufschrift "Exit" sowie ein Leuchtkasten, der mit pulsierenden Neonröhren für kühle, aber wechselnde Lichtverhältnisse sorgt.
Auf der "Bühne" selbst glänzt eine Skulptur von Alexander Rodtschenko gleich doppelt. Tagwerker ließ zwei Kopien von einer Rodtschenko-Arbeit anfertigen: alexander #1wood und alexander #1steel basieren formal auf einer der sogenannten "Raumkonstruktionen" des russischen Konstruktivisten. Tagwerker veränderte die Maße, und so wurden aus einer ursprünglich sehr fragilen Skulptur von Rodtschenko zwei massive Objekte, die im Zentrum der Schau vor allem Präsenz signalisieren.
Von der Durchlässigkeit, Eleganz und Reduktion der Moderne lässt Tagwerker in seiner Schau nicht sehr viel übrig. Eher ist er mit den Schattenseiten der Moderne befasst. So zeigt eine Fotografie ein heute befremdliches, aber für den modernistischen Baustil der 1960er-Jahre typisches Interieur. Auf dem Boden und an der Wand sind weitere modernistische Motive in Form von Gitterstrukturen und Spiegelobjekten zu sehen. Während Tagwerker einen der Spiegel in eine Zielscheibe umfunktioniert, weist der andere einen nicht ganz glatten Schnitt in den Diagonalen auf.
Auch eine Brechstange liegt hübsch verzinkt auf dem Boden der Galerie. Jenseits der spielerisch-formalen Oberflächenverhandlung setzt der Künstler mit ihr eine Geschichte in Gang. Dass diese wohl eher brachial verläuft, lässt das Abbruchwerkzeug unschwer erahnen. (Christa Benzer, DER STANDARD - Printausgabe, 16. September 2010)
Bis 6. 11., Galerie Grita Insam
An der Hülben 3, 1010 Wien
Die Schau "Lebenslust & Totentanz" in der Kunsthalle Krems zeigt ausschließlich Exponate aus der Privatsammlung Olbricht
Bei "Ganymed Boarding" kommunizieren Schauspieler mit Gemälden
Lara
Almarcegui thematisiert die sich transformierende Stadt: Ihre
analytischen Arbeiten lesen sich auch als Rat zu behutsamem Umgang mit
urbanen Freiräumen
"springerin"-Herausgeber wurde in Zusammenarbeit mit Hedwig Saxenhuber bestellt
Die
Fotogalerie im WUK thematisiert Identität der Gegenwart und entführt
auf eine Expeditionsreise rund um diverse Interpretationsmodelle
Der Architekt Otto Kapfinger wirft auf den Spuren Friedrich Achleitners einen genauen Blick auf "Baukunst in Salzburg"
Die bisher größte Schau zu Joseph Beuys wurde am Samstag eröffnet - Einige der Werke werden erstmals nach dem Tod des Künstlers gezeigt
Annelies Oberdanner zeigt bei Layr Wuestenhagen Prozesse der Formgebung:"Noise"
Das Festival für digitale Kunst und Kulturen Paraflows präsentiert die Ausstellung Mind and Matter, Talks und Partys
Das Ehepaar Essl hat den deutschen Maler eingeladen, Werke der Sammlung zu arrangieren - STANDARD-Interview
Im ehemaligen Stasi-Gefängnis Berlin-Hohenschönhausen können BesucherInnen Zeichnungen kostenlos mitnehmen und sie so "befreien"
Anlässlich
der bevorstehenden Wiener Gemeinderatswahlen setzen sich 10
KünstlerInnen kreativ mit dem aktuellen Wahlkampf auseinander
Diese unglaubliche Resonanz sei in dieser Dimension nicht vorhersehbar gewesen, so der künstlerischer Leiter Gerfried Stocker
Am
15. September jährt sich die Lehman-Pleite zum zweiten Mal - Die
Kunstsammlung der Investmentbank wird den Schuldenberg allerdings nicht
tilgen können
Ein dreister Fälschungsskandal erschüttert den Markt und die Fachwelt - nicht nur in Deutschland
Takashi Murakami-Schau eröffnet am Dienstag - Nach Jeff Koons ein weiterer Stilbruch im Schloss Versailles
Holländische Porträts im Kunsthistorischen Museum
Vor
zehn Jahren wurden die meisten Autos aus der Innenstadt verbannt,
seitdem fährt man in Bogotá mit Bus und Rad - Der ehemalige
Bürgermeister Enrique Peñalosa erklärt, warum
Unter dem Titel "The Brazil Series" zeigt das Statens Museum For Kunst 40 neue Gemälde des Musikers
Phyllida Barlow begeistert bei Bawag Contemporary mit der Materialität der Straße
Der Maler zählte zu den Gründern der Gruppe, deren Malerei sich gegen akademische und bürgerliche Normen der Gesellschaft richtete
Dass
Geist noch nicht ohne Materie gedacht werden kann und Software
spezifische Hardware bedingt, ist heuer Thema des Festivals Paraflows
Wegen chronischer Unterfinanzierung, Korruption und mangelhafter Sicherheitsvorkehrungen
Jury entschied unter drei Finalisten
"Spaces We Inhabit": Stadtlandschaften von Miha Strukelj bei Hilger Contemporary
"Ordination" auf bis zu 24 Millionen Euro geschätzt - Versteigerung am 7. Dezember
Ana
Torfs nähert sich mit dem Seziermesser der Narration von Geschichte:
Eine sehr präzise, sehenswerte Untersuchung kollektiver Wahrheiten
Andrea Bina folgt am 1. Oktober Willibald Katzinger nach
Die dritte Viennabiennale bespielt bis November verschiedene Räume der Stadt
Daas Hörbuch "Jetzt, wo Du mich verlässt, liebe ich Dich mehr denn je"
Die
Alpbacher Baukulturgespräche standen im Zeichen der Ökologie. Die
Vortragenden waren sich einig und forderten vehement: mehr Bäume und
weniger Autos in den Städten
Galerie in der Schleifmühlgasse im Visier von "Heute" und FP
Brandruine Wiener Sofiensäle: Hotelprojekt vom Tisch, Wohnungen und "zeitgemäße kulturelle Nutzung"geplant
Bürobauten: Eine außergewöhnliche Architektur macht schon mal 50 Prozent der Corporate Identity aus
Architekt
zu sein, sagt Wilhelm Holzbauer, das ist nicht gerade ein Job, in dem
man sich Freunde macht. Schon gar nicht, seitdem die Plebejer am Werk
sind
Die
nun im Wiener Kunstforum gelandete Schau zum Werk der mexikanischen
Künstlerin bemüht sich, das Bild der betrogenen Ehe- und Leidensfrau zu
brechen
Die Kommentare von User und Userinnen geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, Kommentare, welche straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen (siehe ausführliche Forenregeln), zu entfernen. Der/Die Benutzer/in kann diesfalls keine Ansprüche stellen. Weiters behält sich die derStandard.at GmbH vor, Schadenersatzansprüche geltend zu machen und strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.