Was bleibt, ist ein breites Grinsen: "Snow White doesn't live here anymore", Installation von Javier Telléz.
Wien - Sonne, Farbenpracht, Armut und Fiesta sind nur ein paar Schlagworte, die man mit Lateinamerika schnell assoziiert.
In der Ausstellung De frente de sol (Der Sonne entgegen), in der der mexikanische Kurator Patrick Charpenel 18 Positionen lateinamerikanischer Künstlerinnen und Künstler versammelt hat, taucht von alledem jedoch wenig auf.
Was hingegen auf den ersten Blick auffällt, sind die vielen politischen Anspielungen, die die spannende Schau durchziehen: Das beginnt bei den von dem Architekten Oscar Niemeyer übernommenen Piktogrammen, die das brasilianische Künstlerkollektiv Detenico & Lain für ihr chaotisches (Stadt-)Bild verwendet hat, geht über die klassischen Kinderbuchillustrationen, mit denen Minerva Cuevas die koloniale Geschichte analysiert, und reicht bis hin zu der eher platten Symbolik von Gabriel Sierra, bei dem eine Dollarnote einen Apfel zerteilt.
Als Feinbild haben die USA ansonsten aber offenbar ausgedient. Vielmehr werden von den Künstlerinnen und Künstlern gerade die Spezifika und Geschichten der jeweiligen Länder beleuchtet, die im Falle von Kolumbien etwa auch die Beziehung zwischen Politikern und den Drogenkartellen betrifft: In der Videoinstallation La raíz de la raíz von François Bucher ist es dann auch kein Geringerer als der ehemalige Präsident Kolumbiens, Ernesto Samper, der eine seiner vor 30 Jahren gehaltenen Reden über Drogenbekämpfungsmaßnahmen noch einmal verliest.
Während die Re-Inszenierung die falsche Rhetorik des Ex-Präsidenten ausstellt, beschäftig sich Javier Telléz politisch betrachtet mit der anderen Seite, die man dort aber anscheinend auch nicht mehr ganz ernst nehmen will: Snow White doesn't live here anymore titelt seine Installation, die in Form von Wollmasken über Lampenschirmen den Look der lateinamerikanischen Befreiungsbewegungen ironisiert.
Dass sich die zeitgenössische lateinamerikanische Kunst aber keineswegs über einen Kamm scheren lässt, wird in der Ausstellung ebenfalls deutlich: Zu sehen ist etwa auch die berühmte Fotoserie The Violent Tapes of 1975 von David Lamelas, der, vom Film Noir inspiriert, bereits 1975 "Action" in das Standbild brachte, oder aber auch die Arbeiten von Fernanda Gomes. Die 1960 in Rio de Janeiro Geborene bringt mit ihren abstrakten, weißen Objekten auch Wahrnehmungsfragen und Ruhe in die Ausstellung. (Christa Benzer / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 21.10.2010)
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