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Ars Electronica: „Goldene Nicas“ an begehbaren Sturm und Mischwesen

Bild vergrößern Goldene Nica

Bild: rubra

LINZ. Der US-Künstler Eduardo Kac hat sich im wahrsten Sinne des Wortes „pflanzen“ lassen: Er hat eines seiner Gene in eine Pflanze übertragen und so aus einer Petunie eine „Edunia“ geschaffen. Für dieses Mischwesen zwischen Mensch und Blume erhält Kac heuer eine „Goldene Nica“ des Linzer Computerkunstfestivals Ars Electronica.

Weitere Auszeichnungen gingen an einen begehbaren Sturm, ein Community kolumbianischer Blogger und an den Animationsfilm „HA’Aki“, der ein Hockey-Spiel auf visuell innovative Art zeigt.

3.017 Arbeiten aus 68 Ländern wurden beim Prix Ars Electronica eingereicht. Aus diesen wurden von einer internationalen Jury die Gewinner in acht Kategorien - darunter sechs „Goldene Nicas“ - im Gesamtwert von 122.500 Euro gekürt. Die Verleihung erfolgt während des heurigen Ars Electronica Festivals (3. bis 8. September), das sich zu seinem 30-jährigen Bestehen der „Human Nature“ widmet.

Die Preisträger

„Natural History of the Enigma“ nennt Eduardo Kac sein Projekt, das die „Nica“ in der Kategorie „Hybrid Art“ erhält. Der Künstler thematisiert mit seiner Gen-Verpflanzung den gemeinsamen Ursprung allen Lebens. Denn die von Kac in einen fremden Lebenskörper transferierte Gen-Sequenz ist ausgerechnet für das Erkennen von Fremdkörpern zuständig.

Wem ganz reale Unwetter nicht geheuer sind, der kann sich im „Nemo Observatorium“ des Belgiers Lawrence Malstaf ins Auge eines künstlichen Sturms wagen: Fünf Ventilatoren füllen einen begehbaren Zylinder aus PVC mit Windböen, tausende Styroporschnipsel machen die Kraft des Windes sichtbar. Der Besucher steht jedoch in der Installation, die in der Kategorie „Interactive Art“ ausgezeichnet wurde, sicher und kann mitten im Chaos Ruhe finden.

Wem Eishockey-Übertragungen zu schnell und unübersichtlich sind, der ist bei „HA’Aki“ der schwedisch-kanadischen Filmemacherin Iriz Pääbo richtig. Die in der Kategorie „Animation“ ausgezeichnete Arbeit zeigt nicht so sehr den Ablauf eines Spieles, sondern in einer stilisierten Bildsprache die emotionalen Abläufe, die Verkürzungen von Räumen und die unterschiedlichen Zeitwahrnehmungen, die den Sport begleiten.

Wie sich der weltberühmte Glocken-Klang von „Big Ben“ ausbreitet, macht Klangkünstler Bill Fontana mit „Speeds of Time Versions 1 and 2“ nachvollziehbar: Mit einem Netzwerk an Mikrofonen zeichnet er ein räumliches Bild der Klangwellen und ihrer allmählichen Verformungen im ständigen Rauschen Londons. Dafür bekommt er die Nica im Bereich „Digital Musics“.

Bei den immer wichtiger werdenden „Digital Communities“, die sich mit online geformten Bürger-Initiativen, politischen Bewegungen oder anderen sozialen Plattformen auseinandersetzen, wurde eine kolumbianische Blog-Plattform ausgezeichnet: „HiperBarrio“ hat sich sowohl lokal als auch im internationalen Umfeld etabliert.

Der heurige „Media.Art.Research Award“ geht an den Kunsthistoriker Simon Shaw-Miller, der sich unter dem Titel „Eye hEar: Music, Art, Film & the Culture of Synesthesia“ mit den visuellen Aspekten von Musik beschäftigt.

Den Nachwuchspreis „u19 - freestyle computing“ erhält Matej Petrek für „In den Tiefen“. Und das Stipendium zur Verwirklichung einer Idee - „the next idea“ - bekommt die „Open_Sailing_Crew“, die den vom Menschen verursachten Katastrophen mit Do-it-Yourself-Technologien begegnen will.

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