Martin Walde: "Ohne Titel", 2007-2010
Wien - Was dem einen ein Malheur ist, erscheint dem anderen womöglich magisch. Wenn Tassen zum Beispiel nicht irgendwie, sondern genau so zerbrechen, dass ein winziger Spalt entsteht. Ein dem Missgeschick geschuldetes Loch, dass fortan dazu führt, dass das Gefäß Flüssigkeiten nicht mehr fasst, sondern diese vielmehr als Minifontäne über den Tisch gießt. Dem Künstler Martin Walde erschien dies jedenfalls magisch, und so wurden die Tassen zu den Paten für seine Ausstellung The Liquid and the Magic in der Galerie Krinzinger.
Flüssigkeiten faszinieren den 1957 in Innsbruck geborenen Künstler, dem heuer im Museum Marta in Herford seine bislang größte Einzelausstellung ausgerichtet wurde; in seinen Ausstellungen brodelt und gluckst es oft wie im Labor eines Alchemisten. Martin Walde interessieren stets die Dinge, die sich umgestalten, die sich verwandeln und transformieren.
Es sind häufig Materialien, die ihren Aggregatzustand verändern, die wechselnde Bindungen mit anderen Stoffen eingehen und sich nicht in eine Form pressen lassen - zumindest nicht in eine fixe, stabile. Alles ist im Wandel, scheint Walde dem Betrachter mittels seiner Objekte zuzuraunen. Sie gleichen mehr Teilen einer Versuchsanordnung, die beweisen will: Die Wirklichkeit ist nicht zu fassen. Greift man nach ihr, entzieht sie sich.
So wie der rote Glibber im Video Glove (1997), der dem Künstler durch die Finger wabert. Ein klebriges Gemisch aus Silikon, Pigment und Stärke, das sich, wie es heißt, nach zwei Stunden wieder in seine Einzelteile zerlegt.
Das Video fixiert nur ein Stadium im Prozess der Skulptur. Nicht flüssig, nicht fest, sondern im flexiblen Dazwischen sind Waldes Objekte zu Hause - so wie die auf Glasplatten präsentierten Arbeiten (ohne Titel , 2010). Deren Silikonmischung formt stalaktitenartige Tropfen oder gar lustig wackelnde, quallenartige Gebilde.
Auch der Duft der verblühenden Alpenrose (Installation, 2002-2010) entzieht sich. Die chemisch nachgebildete Essenz des Duftes lässt Walde dieses Mal nicht erschnuppern (wie in der Städtischen Galerie Nordhorn), vielmehr hat er ihn diesmal in deformierten Glaskolben luftdicht weggeschlossen. Der Besucher, mit dem Walde so gern interagiert, ist gefordert: Mit entsprechendem Vorstellungsvermögen stellt sich für ihn auch ein Dufterlebnis ein. (Anne Katrin Feßler / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 21.10.2010)
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