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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
02. Jänner 2005
19:19 MEZ
Kunsthaus Bregenz
 
Foto: APA/EPA/Hanson
Blick auf die Installation "Death", 2003 in der Tate Britain ausgetellt

Große Einzelschau der Chapman-Brüder im Kunsthaus Bregenz
Werke aus den vergangenen drei Jahren gezeigt - "immer an der Grenze zum Tabubruch"

Bregenz - Die erste große Einzelschau von Jake und Dinos Chapman in Österreich ist ab 28. Jänner im Kunsthaus Bregenz (KUB) zu sehen. Speziell für diese Ausstellung realisierten die Brüder ihr jüngstes Werk "Hell Sixty-Five Million Years BC". Zuletzt hatten die beiden mit der Unterstützung der RAF-Ausstellung in Berlin für Schlagzeilen gesorgt.

Jake und Dinos Chapmann gehören nach Ansicht des KUB "zu den Hauptvertretern der zeitgenössischen britischen Kunst". Sie hatten unter anderem 1996 eine Einzelausstellung im Institute of Modern Art in London und waren 1997 an der Ausstellung "Sensation" beteiligt. 2003 wurden sie für den renommierten Turner-Preis vorgeschlagen. International bekannt wurden die Chapman-Brüder durch ihre Arbeit mit lebensgroßen Schaufensterpuppen, die das Blatt "Große Taten! Gegen die Toten!" aus Goyas Radierungszyklus "Los Desastres de la Guerra" zitieren.

Skulpturen

Im Kunsthaus Bregenz zeigen die beiden Briten Werke aus den vergangenen drei Jahren: ihre 33-teilige Skulpturengruppe "Works from the Chapman Family Collection", die Skulpturen "Sex I", "Sex II", "Sex AP", "Death I" und "Death II" sowie den 80 Blätter umfassenden Zyklus "Insult to Injury". Ihre jüngste Arbeit "Hell Sixty-Five Million Years BC" entstand speziell für die Ausstellung im KUB.

Die Arbeit der Chapman-Brüder ist nach Ansicht des Kunsthauses "immer an der Grenze zum Tabubruch. Auf höchst offensive Weise, mit schwarzem Humor und subversivem Witz werfen sie einen Blick auf Themen wie Gewalt, Krieg, Holocaust, Gentechnik und Tod in all ihrer Grausamkeit." Zwar wirkten die Arbeiten "auf den ersten Blick aggressiv, skandalös und provokativ", doch stecke stets ein Konzept mit philosophischem Anspruch dahinter. Jake und Dinos Chapman selbst formulierten als Ziel ihrer Arbeit, "moralische Panik" zu erzeugen. (APA)


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