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Österreich im Wettbewerb der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen

Mit Peter Tscherkasskys "Dream Work" (2001) im internationalen Wettbewerb und vier weiteren Filmen in Sonderprogrammen ist Österreich bei den diesjährigen Internationalen Kurzfilmtagen in Oberhausen (2. bis 7.Mai) vertreten.

Oberhausen (APA) - Das weltweit größte Kurzfilmfestival geht in seinem 48. Jahr mit einer neuen Höchstzahl an Teilnehmern an den Start. Über 4800 Filmemacher, 800 mehr als im Vorjahr, haben Beiträge eingereicht. Die Jurys wählten aus den Einsendungen 163 Filme für den internationalen Wettbewerb, die nationale Auswahl, den Musikvideo-Wettbewerb und den Programmteil Kinder- und Jugendfilm aus. "Damit kommt das Festival an seine Kapazitätsgrenze", sagte der Organisator Lars Henrik Gass am Donnerstag.

Unter den Beiträgen sind auch mehrere Filme über die Terror- Anschläge in den USA vom 11. September. Die in Deutschland lebende Claudia Aravena beschäftigt sich in "11 de septiembre" mit dem Anschlag auf das World Trade Center, aber auch mit dem Jahrestag des Putsches in Chile gegen Salvador Allende, der auf den gleichen Tag fiel. Neben Avarena nähert sich auch der Experimental-Beitrag "The One and All" von Christopher Pavsek dem Thema 11. September mit einem Blick auf die patriotische Rhetorik in den USA. Besonders die im Wettbewerb vertretenen Filme aus Afrika, dem Nahen Osten und Lateinamerika sind häufig politisch geprägt.

Für den deutschen Wettbewerb wählte die Jury 35 Filme aus 951 eingereichten Beiträgen aus. "Die Hälfte davon kommt von ausländischen Filmemachern in Deutschland", sagte ein Sprecher. Stark vertreten ist die Region Berlin-Potsdam, aus der die etwa Hälfte der nominierten Filme stammt. Der Kurzfilmer Matthias Müller arbeitet in seinem Beitrag "Phantom" wieder mit Material aus alten Hollywood- Filmen, Davaa Byanbasuren beschreibt in "Wunsch" ihren Lebenstraum, in Deutschland Schlangentänzerin zu werden.

Zwölf ausgewählte Musikvideos sind am Wettbewerb um den deutschen MuVi-Preis beteiligt. Der Kinder- und Jugendfilm widmet sich in diesem Jahr häufiger Gewaltthemen. "Mittelpunkt ist nicht die Gewalt von Erwachsenen gegen Kinder, sondern die von Kindern gegen Kinder oder Tiere", sagte die Wettbewerbsleiterin Hilke Doering.

Im Sonderprogramm "Katastrophe" werden die österreichischen Filme "Zerreißprobe" (1970) von Günther Brus und "....Remote.....Remote" (1973) von Valie Export sowie die österreichisch/polnische Produktion "Kasztany" (2001) von Karolina Szmit gezeigt, im Sonderprogramm "Kinder- und Jugendkino" läuft "14 1/2" (2000) der jungen Tirolerin Ulrike Kofler. Im Vorjahr hatte der österreichische Beitrag "Cappy Leit" von Marie Kreutzer im Kinder- und Jugendfilmwettbewerb den Preis für die Programme der 10- bis 14-Jährigen gewonnen.
2002-03-14 15:07:27