02.12.2001 20:12:00 MEZ
Einfach da
Wieder verstärkt Kontraste: Erwin Bohatsch in der Charim Galerie

Vor kurzem noch konnte man hier lesen, dass Erwin Bohatsch "Farb- wie Hell-Dunkel-Kontraste bis an die Grenze ihres Gerade-noch-Vorhandenseins reduziert". Jetzt zeigt er in der Charim Galerie neue Arbeiten, die wieder verstärkt auf Kontrast setzen. Immer noch legt die Fließbewegung der Farbe die Grundformen fest, lässt Erwin Bohatsch zunächst den Farbströmen ihre Energie frei entfalten. Ehe er eingreift, die Überlagerungen zu organisieren, das Kreuzen der Farbströme zu lenken. Das Fragmenthafte und Ephemere, das Bohatsch in seinen Untersuchungen zum Potenzial der Farbe weit jenseits des genialisch schwungvollen Pinselstrichs, frei von jeder Absicht, Befindlichkeiten auszudrücken oder gar Geschichten zu erzählen, findet, kommt jetzt massiver zum Ausdruck. Der Gelassenheit an der Grenze zum Monochromen folgt jetzt nachdrückliches Behaupten. Erwin Bohatschs neue Arbeiten - o.T. - manifestieren in aller Unangestrengtheit recht vehement ihr So-Sein.
(DER STANDARD, Print-Ausgabe, 3. 12. 2001)


Quelle: © derStandard.at