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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
26. März 2007
22:16 MESZ
Foto: Galerie für zeitgenössische Kunst
Ein Text Sibylle Bergs als Rauminstallation aus semitransparenten Flächen von Tilo Schulz.

Geschichte hinter Glas
Das Magazin 4 in Bregenz zeigt Tilo Schulz in der Ausstellung "Sweet Dreams" - ein Kunstvermittler als Künstler

Da kommt ein Künstler der jüngeren Generation aus Leipzig und ist entgegen dem Trend kein Mitglied der Neuen Leipziger Malerschule. Tilo Schulz, der sich primär als Kunstvermittler definiert, ersinnt Installationen, die stets auch mit den Arbeiten anderer Künstler kommunizieren. Für seine Ausstellung "Sweet Dreams" druckte er einen Text ("Sex2") der Schriftstellerin Sibylle Berg auf Glasmodule, die sich zu komplexen Raumgebilden erweitern lassen. Der Besucher wandert gewissermaßen durch ein Labyrinth von semitransparenten Glasplatten wie durch ein aufgeschlagenes Buch. Die Skulptur »city fear/origami version (module 1 4)« vereint so abstrakte architektonische Elemente mit den sozialrealistischen Botschaften der aus Zürich gebürtigen Erzählerin. Schulz nimmt auf ironische Weise auch Bezug auf die deutsch-deutsche Formalismusdebatte der 50er-Jahre. Damals florierte im Westen die abstrakte Kunst, während im Osten ein (sozialistischer) Realismus propagiert wurde. (mh/ (DER STANDARD, Printausgabe, 27.03.2007)

Magazin 4, Bergmannstraße 6, 6900 Bregenz, Mi-Fr, 16-19, Sa-So, 12-16.00. (05574) 439 71. Bis 16. 5.


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