Die bunte Fahne am Hundertwasser-Haus in
Wien weht einen Tag nach dem plötzlichen Tod des Malers auf Halbmast. "Die
Welt ist ohne Hundertwasser viel farbloser geworden", reagierte der Wiener
Galerist Ernst Hilger auf die Todesnachricht. Eine von Hundertwasser
selbst gegründete gemeinnützige Privatstiftung will das Vermächtnis des
Malers weitertragen und am Sonntag, den 27.2., um 18.00 Uhr soll im Wiener
Naturhistorischen Museum eine Gedenkfeier stattfinden.
Letzter Wille
Wann Hundertwasser auf seinem Landgut im Norden Neuseelands bestattet
werden kann, konnte der Manager des Künstlers, Joram Harel, am Dienstag
noch nicht angeben. Es werde noch dauern, bis die Formalitäten um die
Überführung des Leichnams von Australien nach Neuseeland geregelt seien.
Seinem eigenen Wunsch entsprechend soll er im "Garten der glücklichen
Toten" auf seinem Landgut in Neuseeland "ökologisch" bestattet werden.
Ökologische Grabruhe
Hundertwasser, der mit seinen Hausprojekten das Ziel verfolgte, das
ungestörte Funktionieren des ökologischen Kreislaufs auch in modernen
Großstädten zu gewährleisten, nannte sein Modell der Totenbestattung die
"Wiedergeburt im eigenen Haus". Seinen Vorstellungen nach sollen Tote ohne
Sarg, nur mit einem Leichentuch in mindestens 60 cm Tiefe in der Erde
bestattet werden: "Ein Baum soll auf dem Grab gepflanzt werden, der
symbolisch, aber auch faktisch das Weiterleben des Toten gewährleistet."
Durch die traditionelle Bestattung im Sarg und mit Beton-Grabplatten
würden Tote "nochmals gemordet".