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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst | Kunst-Tagebuch 
02. Mai 2007
19:25 MESZ
Foto: APA/ROLAND SCHLAGER
"Nur zum Schauen" kam fast niemand auf die Viennafair...

Postfair und wissbegierig
Nun ja! Man könnte jetzt sicher noch die eine oder andere Anekdote aus den Tagen der Viennafair notieren

Da gäb\s schon noch viel zu erzählen; von Begegnungen, die nur stattfinden, weil eben alle in einer Halle zusammengepfercht sind, und also exterritorial (so wie die Zusammenrottungen von Österreichern im Ausland etwa). Oder man könnte erneut darauf hinweisen, dass der sogenannte VIP-Raum, den zu betreten nur mit einer VIP-Karte gestattet ist, erstens keinerlei Vorteile bietet, zweitens von einer unglaublichen Tristesse ist und drittens daher auch gemieden wurde bzw. am ehesten noch als Wickelraum Verwendung fand. Und viertens: dass ohnehin ein jeder früher oder später dem Charme der gemeinen Eckbank in Lower Austrias Buschenschank erlag.

Und sonst: Verhaltensforscher müsste man sein. Das böte einem vielleicht Erklärungen für die Revierverteidigungspraktiken der Altvorderen unter den Wienern (oder eher den Wienerinnen), das erklärte womöglich auch, warum das Wiener Taxigewerbe im dritten Jahr der Viennafair noch immer nicht in der Stimmung ist, nach Messeschluss ein Kontingent an Droschken vorbeizuschicken.

Aber egal. Einer, der sich mit so etwas auskennt, hält demnächst (15. 5.) im Museum Moderner Kunst zu Passau einen Vortrag: "Nicht Künstlerpopanz, nicht Säuferbohemien, nicht Gottimitator! Sondern Tichý, ein Fotograf, ein Werktätiger" - das Tagebuch hält jetzt schon Seiten frei für Bazon Brock, den letzten der großen Generalisten. (mm/ DER STANDARD, Printausgabe, 3.5.2007)


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