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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst | documenta XII 
21. November 2006
22:13 MEZ
"Bilder zum Sprechen bringen"
Kunstvermittlung wird bei der internationalen Kunstausstellung im kommenden Jahr ein besonderer Stellenwert eingeräumt

Berlin - Die nächste internationale Kunstausstellung documenta 12 in Kassel 2007 soll vor allem der Vermittlung zeitgenössischer Kunst dienen. Der künstlerische Leiter der documenta, Roger M. Buergel kündigte am Dienstag in Berlin an, er wolle die Kunstwerke "zum Sprechen bringen". Damit knüpfe er an eine Tradition an: Auch der Gründer der documenta, Arnold Bode, habe die Ausstellung im Jahr 1955 vor allem als Bildungsinstitution verstanden. Kunstwerke sollten auch Besuchern zugänglich gemacht werden, die sonst nicht ins Museum gehen. Daher werde der Kunstvermittlung ein besonderer Stellenwert eingeräumt, sagte Buergel.

So sollen Führungen durch die Ausstellung im kommenden Sommer zwei Stunden dauern statt bislang einer. Außerdem werden in den Hallen "Palmenhaine" errichtet - kleine Räume, in denen Besucher und Museumsführer Gelegenheit zum Gedankenaustausch haben. Eine weitere Neuheit: Zu den Museumsführern der documenta werden auch 70 Schüler aus Kassel gehören, die gegenwärtig ausgewählt und auf ihre Aufgabe vorbereitet werden, sagte Ulrich Schötker, für die Kunstvermittlung auf der documenta verantwortlich. "Sie werden Erwachsene durch die Ausstellung führen und über ihre eigenen Erfahrungen mit den Kunstwerken berichten", sagte er.

Die documenta 12 beginnt am 16. Juni 2007 und dauert bis 23. September 2007. Bei der letzten Weltkunstausstellung in Kassel im Jahr 2002 wurden rund 650.000 Besucher gezählt. Der 1962 in Berlin geborene Ausstellungsmacher und Journalist Buergel wurde Ende 2003 zum künstlerischen Leiter der documenta 12 gewählt. (APA/dpa)


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