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Die digitalen Höhlen von Lascaux |
ASCII diente früher dem reibungslosen Datenaustausch und treibt heute seine Blüten im Netz.
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ASCII ist eine Abkürzung für "American
Standard Code for Information Interchange". Es stammt aus der grauen
Frühzeit der Computer, als das Maximum an vorstellbarer Grafik ein
schwarzer Hintergrund mit leuchtend grünen Buchstaben war. ASCII-Art war das Herstellen von Bildern mittels Tastaturzeichen, wobei
ein reibungsloser Austausch von Daten zwischen verschiedenen Plattformen
und Computermodellen gewährleistet war. Illustrationen der Netzsteinzeit Im Internet wurde diese Idee aufgegriffen, lange bevor an Browser oder
World Wide Web zu denken war. In den ersten, akademischen "Bulletin Board
Systems", Usegroups und Emails tauchten bereits während der 70er Jahre
ASCII-Figuren auf. ( )_( ) \. ./ ____m__=.=__m____ " "Mouse, spying on the wall" Klassiker aus dieser Zeit sind die Kollektionen "Spy at the wall" und
"Silly
Cows". Ähnliche Bilder wurden und werden auch heute noch vielfach in
Emails und Chatrooms verwendet. Prominente Beispiele von "naive ASCII",
wie Vuk Cosic diese weit verbreiteten Bilder nennt: Hieroglyphen und Dadaismus
Heute, an der Jahrtausendwende, geht es dem "ASCII Art Ensemble", dem renommierte
Computerkünstler wie Ted Byfield, Vuk Cosic, Walter van der Cruijsen, Luka
Frelih und Tom Jenning angehören, vor allem um die Kritik am aktuellen
Umgang mit Kunst in modernen Ausstellungshäusern und
Entwicklungslabors. ASCII gegen sinnlose Technisierung Während unausgegorene Projekte ihren Weg in internationale
Ausstellungen finden, bloß weil sie mit "VRML" (Virtual Reality, 3D),
großen Bildschirmen und enormem technischen Aufwand arbeiten und somit die
Anschaffung teurer Gerätschaften durch die Kuratoren rechtfertigen, stößt
"einfache" Kunst wie ASCII vielerorts zuerst einmal auf Verwunderung. Und das, obwohl sich auch mit ASCII Vieles machen lässt. ASCII Filme
(Star Wars!),
ASCII Audio
und ASCII Spiele (Version des 3D-Action-Games
Unreal!) gibt es bereits. Zur Zeit wird eine 3D-Architektur entworfen:
Eine Kamera filmt die Bewegungen eines Akteurs. Sie leitet die Bilder an
einen Computer weiter, der sie ohne Zeitverzögerung in ASCII umrechnet und
die Daten dann an einen Projektor übermittelt, der das aus Textzeichen
bestehende bewegte Bild in Echtzeit auf den Akteur zurückwirft. Nur eine Frage der Zeit also, bis es ASCII-Art auch für Großbildschirme
und VRML gibt? Zusätzliche Links: | ||||