Als juvenilem Agent Provocateur gelang, allein mit der Ankündigung, bei seiner Vernissage einen Dackel aufzublasen, Christian Ludwig Attersee 1967 ein von enormer Medienpräsenz akkordierter, fulminanter Einstieg in die zwischen Tiefschlaf und Traditionalismus oszillierende österreichische Kunstszene. Avantgardistisch paddelte er, Jodler singend, in einer überdimensionalen Suppenschüssel über den Attersee und posierte lasziv als erotischer Narziss, "schön wie seine Bilder". Frühe Exempel eines barocken Exegeten, heute bourgeoisen Maître der bildenden und angewandten Kunst. Seit Jahrzehnten begleitete Kurt-Michael Westermann als fotografischer Chronist Attersee. Pinselfresser decouvriert stilistische Metamorphosen des malerischen, facettenreichen, artifiziellen OEuvres. Kooperativ verwandte Sparten wie Dichtung, Theater und Musik perlustrieren den Kontext zu Gesellschaft und Zeit. Private Aufnahmen mit Freunden wie Artmann, Rainer, Lüpertz, Immendorff, mit Familie, Hunden ergänzen das persönliche Mosaik des Ausnahmekünstlers und Meisters der Selbst-Inszenierung. (Gregor Auenhammer, ALBUM/DER STANDARD - Printausgabe, 28./29. August 2010)
K.-M. Westermann, "Christian Ludwig Attersee - Pinselfresser". Texte: Baum, Brugger, Schurian, Welti. € 30,- / 208 S., Brandstätter-Verlag 2010
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