Zentraldepot der Albertina bis 10. Juli evakuiert

3. Juli 2009 | 17:46 | wien | apa
Das Zentraldepot der von einem Wasserschaden betroffenen Albertina soll bis 10. Juli geräumt sein. Bisher seien 60 Prozent der Sammlung ausgelagert, teilte das Museum mit. Schaden sei noch an keinem einzigen Kunstwerk festgestellt worden. Die Luftfeuchtigkeit in den provisorischen Zwischendepots, in denen Kapazitäten für weitere 200.000 Werke geschaffen werden, habe stabilisiert werden können.
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Nach einigem medialen Geplänkel zwischen Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder und dessen ehemaligem Vize Alfred Weidinger demonstrierte man am Freitagabend schließlich Einigkeit. Schröder sprach Weidinger seinen „ausdrücklichen Dank“ dafür aus, dass er Maßnahmen getroffen habe, die „schließlich den größten Schaden von den Kunstwerken abgewendet haben“. Dem Auftrag Weidingers sei es zu verdanken, dass der jetzige Leiter des Facility Managers Robert Myslik Staubschutzdächer über den Regalen angebracht habe.

Weidinger wiederum stellte klar, dass er damals nicht das Eindringen größerer Wassermassen befürchtet habe, sondern die Kunstwerke nur vor Kondenswasser schützen wollte. Weidinger war zwischen 1997 und 2007 nicht nur Vize-Direktor, sondern auch Baubeauftragter des Hauses. Er hatte Aussagen Schröders zuvor in mehreren Medien als „vollkommenen Blödsinn“ bezeichnet, dass man sich keine Gedanken über einen Wassereintritt gemacht hätte. Schröder wiederum ließ Weidinger in der „Wiener Zeitung“ ausrichten, wenn er schon an die Blechdächer gedacht habe, warum er dann nicht gleich auch Regenrinnen installiert habe. Denn so habe das Wasser die Stromversorgung lahmgelegt.

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