"Der gesamte Joanneumskomplex zwischen Neutorgasse, Landhausgasse, Raubergasse und Kalchberggasse ist renovierungsbedürftig. Besonders drastisch zeigt sich die Situation bei der Landesbibliothek", begründete Flecker die Initiative für die Sanierung und Erweiterung des Museumsquadranten. Der Brandschutz sei mangelhaft, Speicherplatz würde fehlen - besonders ersteres stelle ein "inakzeptabel hohes Risiko für die steirischen Kulturgüter dar."
Juryleitung: Andras Palffy
Die einstimmige Entscheidung wurde von der von Andras Palffy geleiteten Jury, bestehend aus Altstadtkommission, Bundesdenkmalamt, Landesmuseum und Landesbibliothek getroffen. Das Madrider Büro Nieto und Sobejano - das in Graz mit dem Architekturbüro EEP als Partner agiert - plant in Graz auch den Dachausbau des Innenstadtkaufhauses Kastner & Öhler.
Laut Flecker werde "der erneuerte Komplex nicht nur saniert und sicherer, sondern auch hell und klar". Der etwas verloren am Rande der Altstadt befindliche Komplex des Joanneums solle stärker ins Stadtbild zurückgeführt werden. Die historische Architektur bleibe unverändert, der künftige Quadrant erhalte aber einen "Tiefspeicher", der unter dem jetzigen Museumshof angelegt werde, und der über gläserne Lichthöfe von oben Tageslicht bekommen soll. Darüber liege ein "mineralischer Teppich", einer Pflasterung ähnlich.
Mit der Sanierung und Neugestaltung solle die "Kommunikation zwischen Kunst, Stadt und Gesellschaft gefördert werden, ganz im Sinne des Gründerstifters Erzherzog Johann", hieß es. Es werde ein Museum entstehen, das Schätze darbiete und nicht wegschließe. (APA)