text breit  text schmal  
drucken 
Bilder keine Bilder

derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
20. November 2006
21:34 MEZ
Foto: Nieto/Sobejano
Wettbewerbssieger: Entwurf von den Architekten Nieto/Sobejano

Spanischer Input für Neugestaltung des Grazer Joanneum
Architektenduo Nieto und Sobejano entschieden Wettbewerb für Museumsquadranten für sich: Lichthöfe für neues Untergeschoß

Graz - Das spanische Architektenduo Fuensanta Nieto und Enrique Sobejano hat den Architekturwettbewerb für den Grazer Museumsquadranten für sich entschieden: Der Abschluss des so genannten Verhandlungsverfahren erfolgte einstimmig, wie vom steirischen Kulturreferenten LHStv. Kurt Flecker (S) am Montagnachmittag mitgeteilt wurde. Die Arbeiten sollen bis 2011 - zum 200. Geburtstag des Landesmuseums Joanneum - abgeschlossen sein. Die Finanzierung der dafür veranschlagten 48,5 Mio. Euro erfolgt auf 25 Jahre, die Mittel kommen vom Land Steiermark.

"Der gesamte Joanneumskomplex zwischen Neutorgasse, Landhausgasse, Raubergasse und Kalchberggasse ist renovierungsbedürftig. Besonders drastisch zeigt sich die Situation bei der Landesbibliothek", begründete Flecker die Initiative für die Sanierung und Erweiterung des Museumsquadranten. Der Brandschutz sei mangelhaft, Speicherplatz würde fehlen - besonders ersteres stelle ein "inakzeptabel hohes Risiko für die steirischen Kulturgüter dar."

Juryleitung: Andras Palffy

Die einstimmige Entscheidung wurde von der von Andras Palffy geleiteten Jury, bestehend aus Altstadtkommission, Bundesdenkmalamt, Landesmuseum und Landesbibliothek getroffen. Das Madrider Büro Nieto und Sobejano - das in Graz mit dem Architekturbüro EEP als Partner agiert - plant in Graz auch den Dachausbau des Innenstadtkaufhauses Kastner & Öhler.

Laut Flecker werde "der erneuerte Komplex nicht nur saniert und sicherer, sondern auch hell und klar". Der etwas verloren am Rande der Altstadt befindliche Komplex des Joanneums solle stärker ins Stadtbild zurückgeführt werden. Die historische Architektur bleibe unverändert, der künftige Quadrant erhalte aber einen "Tiefspeicher", der unter dem jetzigen Museumshof angelegt werde, und der über gläserne Lichthöfe von oben Tageslicht bekommen soll. Darüber liege ein "mineralischer Teppich", einer Pflasterung ähnlich.

Mit der Sanierung und Neugestaltung solle die "Kommunikation zwischen Kunst, Stadt und Gesellschaft gefördert werden, ganz im Sinne des Gründerstifters Erzherzog Johann", hieß es. Es werde ein Museum entstehen, das Schätze darbiete und nicht wegschließe. (APA)


© 2006 derStandard.at - Alle Rechte vorbehalten.
Nutzung ausschließlich für den privaten Eigenbedarf. Eine Weiterverwendung und Reproduktion über den persönlichen Gebrauch hinaus ist nicht gestattet.