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09.01.2006 - Kultur&Medien / Kultur News
Kulturhauptstadt: "Friedvoller Ausnahmezustand" in Linz
Umfrage: 90 Prozent der Linzer Bevölkerung wissen von dem Projekt.

Im Kulturhauptstadt Jahr 2009 soll sich für Linz die Chance auf einen "friedvollen Ausnahmezustand" bieten. Davon geht Intendant Martin Heller aus, der gemeinsam mit Kulturreferent Vizebürgermeister Erich Watzl Umfrageergebnisse zum Thema präsentierte: 90 Prozent der Linzer Bevölkerung wissen laut einer "market"-Erhebung, dass Linz in drei Jahren Kulturhauptstadt sein wird.

91 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die Wahl für die Landeshauptstadt "sehr gut" bzw. "gut" ist. 87 Prozent gehen davon aus, dass das Projekt über das Jahr 2009 hinaus eine positive Wirkung auf Linz hat. 31 Prozent rechnen mit einer Ankurbelung des Tourismus, 26 Prozent mit einem Anstieg des Bekanntheitsgrades in Europa und elf Prozent mit einer Zunahme der kulturellen Veranstaltungen.

Kulturreferent Watzl, zugleich auch Aufsichtsratsvorsitzender der Linz 2009 GmbH, sieht in diesen Ergebnissen einen "großen Zuspruch" für das Großprojekt Kulturhauptstadt. Eine derart starke Verankerung sei nicht selbstverständlich, gleichzeitig liege darin aber auch eine große Verantwortung für alle Beteiligten. Man werde alles daran setzen, die hohen Erwartungen zu erfüllen und die Bevölkerung in das Vorhaben einzubinden.

Linz sei "etwas Besonderes", das solle sich auch im Projekt abbilden, betonte Heller nach 131 Tagen Vorarbeit. Die Kulturhauptstadt werde gewollt, das sei überall zu spüren. 2009 biete sich für Linz, das als Industrie- und Kulturstadt über zwei Erfolgsgeschichten verfüge, die Chance eines "friedvollen Ausnahmezustandes". Die aktuelle Diskussion über die Erweiterung des Ars Electronica Centers sei "bereits ein Stück Kulturhauptstadt". Die Eröffnung des geplanten neuen Musiktheaters 2010 sei ihm recht, man könne das Areal aber bereits im Jahr zuvor unter Baustellenbedingungen bespielen, so der Intendant.

Bis April bzw. Mai will die Intendanz eine "Gesamtarchitektur" für 2009 skizzieren. Eine der Hauptaufgaben des Teams in den kommenden Wochen ist die Bearbeitung sämtlicher bisher eingegangener Projektideen. Fünf "gut gefüllte" Aktenordner seien zu sichten, berichtete der stellvertretende Intendant Ulrich Fuchs. Bis Jahresende soll das Programm in groben Zügen präsentiert werden. (APA)

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