diepresse.com
zurück | drucken
15.11.2001 - Ausstellung
Auf der Electric Avenue nach Transeuropa
Das Quartier 21, die noch leerstehenden Flächen des Wiener MQ, wurde aufgeteilt. Ab Sommer 2002 offen.


Altbau, frisch renoviert, gut frequentierte Lage im siebten Bezirk, befristet auf zwei Jahre - Mietpreis pro Quadratmeter: 70 Schilling. Das Codewort: Q 21. Das ist kein Faschings-Lockangebot, sondern sind die Konditionen für vorläufig 23 Kulturinitiativen, die bis Sommer nächsten Jahres im Quartier des 21. Jahrhunderts im Wiener Museumsquartier (MQ) einziehen sollen. Das strukturelle Konzept für die bisher leerstehenden über 4000 Quadratmeter im MQ wurde am Mittwoch präsentiert. Entwickelt wurde es von den Kunstjournalisten und Kuratoren Vitus Weh und Markus Wailand.

Das "Q 21" umfaßt Räumlichkeiten im barocken Fischer-von-Erlach-Trakt, im Dachgeschoß des Ovaltrakts, alle freien und freiwerdenden Wohnungen in den Obergeschossen der Altbauten sowie die Innenhöfe und den Vorplatz des MQ. Neben kleinen Büroeinheiten sind fünf bis sechs Künstlerstudios für ein Artist-in-Residence-Programm geplant sowie Gästezimmer für sonstige Kulturmenschen.

Das Herzstück des "Q 21" allerdings bildet das Erdgeschoß des Fischer-von-Erlach-Baus. Wie auf einer Flaniermeile soll man hier von einer Kulturinitiative zur nächsten bummeln können. "Transeuropa" nennt sich der Trakt links vom Haupteingang. Schwerpunkt ist hier die europäische Alltagskultur. Die Büros von Kultur Kontakt, Bundesländer-Plattform, Kiesler Stiftung und ein kommerzieller Fashion-Shop von Mario Solda sind hier geplant sowie drei Veranstaltungsräume.

Auf der anderen Seite des Haupteingangs wurde mit der "Electric Avenue" der Schwerpunkt auf elektronische Musik und neue Medien gesetzt. Public Netbase, Monochrom, Quintessenz, Medien Kunst Archiv, Media Q 21, Elektronische Musikplattform und Institut Fünfhaus sollen sich hier einmieten. Anschließend werden Depot und Basis Wien wieder ihre angestammten Räumlichkeiten beziehen.

Derzeit werden mit den vorgeschlagenen Initiativen noch die Verhandlungen geführt. Finanzieren soll sich das "Q 21" durch kommerzielle Nutzung der Flächen, Sponsorengelder sowie durch Mieten. In den nächsten Wochen soll auch die architektonische Innengestaltung der Räumlichkeiten entschieden werden. Wieviel Geld dafür investiert wird, ist noch unklar. sp



© Die Presse | Wien