Altbau, frisch renoviert, gut frequentierte Lage im
siebten Bezirk, befristet auf zwei Jahre - Mietpreis pro Quadratmeter: 70
Schilling. Das Codewort: Q 21. Das ist kein Faschings-Lockangebot, sondern
sind die Konditionen für vorläufig 23 Kulturinitiativen, die bis Sommer
nächsten Jahres im Quartier des 21. Jahrhunderts im Wiener
Museumsquartier (MQ) einziehen sollen. Das strukturelle Konzept für die
bisher leerstehenden über 4000 Quadratmeter im MQ wurde am Mittwoch
präsentiert. Entwickelt wurde es von den Kunstjournalisten und Kuratoren
Vitus Weh und Markus Wailand.
Das "Q 21" umfaßt Räumlichkeiten im barocken
Fischer-von-Erlach-Trakt, im Dachgeschoß des Ovaltrakts, alle freien und
freiwerdenden Wohnungen in den Obergeschossen der Altbauten sowie die
Innenhöfe und den Vorplatz des MQ. Neben kleinen Büroeinheiten sind fünf
bis sechs Künstlerstudios für ein Artist-in-Residence-Programm geplant
sowie Gästezimmer für sonstige Kulturmenschen.
Das Herzstück des "Q 21" allerdings bildet das
Erdgeschoß des Fischer-von-Erlach-Baus. Wie auf einer Flaniermeile soll
man hier von einer Kulturinitiative zur nächsten bummeln können.
"Transeuropa" nennt sich der Trakt links vom Haupteingang. Schwerpunkt ist
hier die europäische Alltagskultur. Die Büros von Kultur Kontakt,
Bundesländer-Plattform, Kiesler Stiftung und ein
kommerzieller Fashion-Shop von Mario Solda sind hier geplant sowie
drei Veranstaltungsräume.
Auf der anderen Seite des Haupteingangs wurde mit der
"Electric Avenue" der Schwerpunkt auf elektronische Musik und neue Medien
gesetzt. Public Netbase, Monochrom, Quintessenz,
Medien Kunst Archiv, Media Q 21, Elektronische
Musikplattform und Institut Fünfhaus sollen sich hier
einmieten. Anschließend werden Depot und Basis Wien wieder
ihre angestammten Räumlichkeiten beziehen.
Derzeit werden mit den vorgeschlagenen Initiativen noch
die Verhandlungen geführt. Finanzieren soll sich das "Q 21" durch
kommerzielle Nutzung der Flächen, Sponsorengelder sowie durch Mieten. In
den nächsten Wochen soll auch die architektonische Innengestaltung der
Räumlichkeiten entschieden werden. Wieviel Geld dafür investiert wird, ist
noch unklar. sp
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