Link: www.dasweissehaus.at
Unbeeindruckt von sich schaffelweise ergießendem flüssigem Schnee zog die Eröffnung des "weissen hauses", eines neuen Ausstellungsraums für bildende Kunst, viele Neugierige an. Im Biedermeierensemble sind, über den kleinen, kopfsteingepflasterten Hof miteinander verbunden, kleinteilige Galerieräume, ein Büro sowie eine artist/curator in residence-Wohnung entstanden.
Schon vorher hat es hier gelegentlich Kunstprojekte gegeben, erzählen Elsy Lahner und Alexandra Grausam, die für den Hausbesitzer und kunstsammelnden Immobilienhändler Thomas Levenitschnig aber nun gemeinsam mit einer Jury ein komplettes Jahresprogramm für einen Kunstverein ausgeheckt haben. Ziel ist die Präsentation und Förderung junger nationaler und internationaler Künstler; hier und in temporär zu nutzenden prekären Räumen, den "Satelliten", die bevorzugt raumbezogen bespielt werden sollen.
Beim kolportierten Namen des Gebäudes, "das weisse Haus", sei man - ungeachtet von manch Assoziationen mit dem Ort in Washington - geblieben. Allerdings hat man die kunstunfreundlich gekalkten desolaten Mauern etwas stabilisiert und gegipst. Wie eine Zuckergussschicht hat sich der Gips über die Wände gelegt und, obwohl von den Kuratorinnen nicht geplant, haben die Künstler Judith Fegerl, Daniel Hafner, Claudia Larcher, Luiza Margan & Miha Presker, Christoph Weber und Peter Wehinger mit nahezu weißen Arbeiten reagiert. Nur Tirtiauxs Holzkasten tanzt aus der Reihe. Schuld ist allein der fehlende Schnee. (kafe / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 13.12.2007)